Hagelschaden – das gibt es im Schadensfall zu wissen

Unwetter treten häufiger auf und damit auch Hagel. Hagelschäden können hohe Kosten verursachen. Hier erfahren Sie:

  • was nach einem Hagelschaden zu tun ist
  • wie teuer die Schäden sein können
  • ob die Kasko- oder Kfz-Versicherung zahlt

Wenn Sie über eine überdachte Parkmöglichkeit für Ihr Auto verfügen, haben Sie Glück. Denn einer Studie der Universität Karlsruhe zufolge hat die Zahl von Hagelgewittern in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen – und damit gleichbedeutend auch die Zahl von Hagelschäden. Besonders hart trifft es hierbei häufig das eigene Auto. Was Sie im Schadensfall tun müssen und wie Sie Hagelschäden am Auto richtig versichern, erfahren Sie hier.

Hagelschaden am Auto – was ist zu tun?

Wenn es Ihr Auto erwischt, sollten Sie den Schaden unverzüglich dokumentieren und der Versicherung melden. Ihr Versicherungsunternehmen schickt Ihnen einen Sachverständigen, der den entstandenen Schaden aufnimmt und die Kosten für die Reparatur kalkuliert.

Hilfreiches für den Gutachter

Ihr Auto sollte am besten in einer Werkstatt untersucht werden, da Lackschäden bei natürlichem Sonnenlicht oft schlecht zu erkennen sind. Dies ist jedoch nur möglich, wenn Ihr Auto infolge der Hageleinwirkung noch fahrtüchtig ist. Bei schweren Schäden an der Frontscheibe, muss Ihr Auto notfalls mit einem Abschleppdienst in die Werkstatt gebracht werden. Hier hilft es zudem, wenn Sie Ihr Auto vorher waschen, damit die Schäden besser zu erkennen sind. Außerdem sollten Sie die Beulen im Vorfeld mit Klebezetteln markieren, damit sich der Gutachter bei der Suche auf andere Bereiche konzentrieren kann.

Achtung:

Wenn Sie ohne Absprache mit Ihrer Versicherung einen Sachverständigen beauftragen, müssen Sie die Kosten dafür selbst tragen.

Wie hoch sind bei einem Hagelschaden die Kosten?

Wie viel Sie ein Hagelschaden kosten kann, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Der Gutachter kalkuliert die Höhe der Kosten. Ob und wo Sie die Reparatur veranlassen, bleibt jedoch Ihre Entscheidung. Sie können bestimmen, ob Sie den Hagelschaden selbst beseitigen, dies bei einem Dellendoktor oder in einer Werkstatt beauftragen möchten. Entscheiden Sie sich für eine der ersten beiden Methoden, so erhalten Sie eine „fiktive Abrechnung“ der Reparaturkosten von Ihrem Versicherer. In diesem Fall zahlt Ihnen die Versicherung soviel, wie das Auto an Wert verloren hat. Das heißt, Sie erhalten beispielsweise 2000 Euro, wenn der Wertverlust Ihres Fahrzeugs auf diesen Betrag geschätzt wird – selbst, wenn die Kosten für die Reparatur höher kalkuliert wurden.

Wichtig:

Hagelschäden werden häufig als höhere Gewalt gewertet, also als Schadensursachen durch unabwendbare Ereignisse, wie Naturkatastrophen. Viele Kfz-Versicherungen sind bei Hagelschäden aber kulant.

Dellendoktoren beseitigen kleinere Schäden

Handelt es sich um einen kleineren Schaden, besteht eventuell auch die Möglichkeit, die Beulen selbst herauszudrücken. Wenn Sie hierfür selbst nicht über das nötige Know-How oder die Ausrüstung verfügen, ist dies kein Problem. Immer mehr sogenannte Beulen- oder auch Dellendoktoren leisten Abhilfe, indem sie die kleineren Blechschäden herausdrücken oder -ziehen.

Reparatur selbst durchführen?

Statt eines Werkstatt-Besuches greifen viele Betroffene auch auf eine denkbar naheliegende Alternative zurück: Selbst den Hagelschaden reparieren. Im Handel gibt es hierfür spezielle Sets, die Ihnen dabei helfen sollen, die Dellen an der Karosserie selber zu beseitigen. Das mag bei kleineren Beulen möglich sein, bei größeren Schäden sollten Sie jedoch eine Werkstatt beziehungsweise Beulendoktoren aufsuchen, um den Schaden von einem Fachmann beheben zu lassen.

Smart Repair als Alternative

Smart Repair ist ein günstiges Reparaturverfahren für kleinere Blessuren der Karosserie. Es bietet den Vorteil, dass Ihr Pkw in der Regel keinen Wertverlust erleidet. Durch die sanfte Reparatur werden Spachtelarbeiten oder Neulackierungen oftmals vermieden.

Wer zahlt: Kasko- oder Kfz-Haftpflichtversicherung?

Ein Hagelschaden am Auto wird über die Teilkaskoversicherung abgerechnet, selbst wenn Sie über einen Vollkaskoschutz verfügen. Wenn Sie lediglich eine Kfz-Haftpflichtversicherung besitzen, müssen Sie selbst für die Kosten der Reparatur aufkommen. Besonders ärgerlich, da Reparaturen bei Hagelschäden gerade bei neuwertigeren Autos nicht billig sind. Falls Sie sogar eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen haben, bleibt Ihr Schadensfreiheitsrabatt unberührt. Abhängig von Ihrem Tarif müssen Sie jedoch eventuell eine Selbstbeteiligung tragen. Diese ist bei Teilkasko in der Regel geringer als bei Vollkasko. Grundsätzlich reicht es jedoch, bei einem Hagelschaden teilkaskoversichert zu sein.

Welche Kfz-Versicherung für Sie die richtige ist, finden Sie am besten mit einem Versicherungsvergleich heraus. Generell lohnt es sich, bei der Suche nach der passenden Versicherung auf die Leistungen der einzelnen Tarife zu achten. Mit unserem Kfz-Versicherungsrechner können Sie zahlreiche Anbieter vergleichen und finden so passende und günstige Angebote für Ihr Auto.

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