Mallorca-Police: Für einen entspannten Urlaub auf vier Rädern

Eine Mallorca-Police ist eine Kfz-Haftpflichtversicherung für das Ausland. Erfahren Sie hier:

  • wann die Mallorca-Police nötig ist
  • wie die Leistungen im Vergleich zur Kfz-Haftpflicht sind
  • wo die Mallorca-Police gilt

Entlegene Landschaften, einsame Traumstrände und herrliche Panoramablicke: In vielen Ländern sind die schönsten Ecken abgelegen und daher am besten mit fahrbarem Untersatz zu erkunden. Aus diesem Grund leihen sich Urlauber gerne einen Mietwagen und kommen so flexibel von A nach B. Doch wer im Ausland mobil sein möchte, sollte bedenken, dass mit Mietwagen im Ausland häufig kein ausreichender Versicherungsschutz besteht und eine zusätzliche Kfz-Haftpflichtversicherung nötig wird, die sogenannte Mallorca-Police.

Mallorca Police – was ist das?

Eine Mallorca-Police, häufig auch Mallorca-Deckung genannt, ist laut GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) eine „Versicherung für den Gebrauch fremder, versicherungspflichtiger Fahrzeuge.“ Sie ist eine Zusatzhaftpflichtversicherung für Mietwägen im Ausland, die als Ergänzung bzw. Zusatzbaustein Teil der Kfz-Versicherung sein kann. Die Mallorca-Deckung verdankt ihren Namen der beliebten Mittelmeerinsel, auf der Touristen traditionell gerne einen Mietwagen leihen. Reisende können eine Mallorca-Police sowohl für Autos, Zweiräder als auch Wohnmobile abschließen.

Mallorca-Deckung soll Haftungslücke schließen

Die Deckungssummen ausländischer Versicherer sind meist sehr viel niedriger als in Deutschland. Kommt es zu einem schweren Unfall bei dem zum Beispiel Menschen zu Schaden kommen, übersteigen die Kosten häufig die Maximalsumme, die der Versicherer im Ausland übernimmt. Die Folge: Der Versicherte haftet mit seinem Privatvermögen für die Differenz aus Deckungs- und Schadenssumme. Die Mallorca-Police soll genau diese Haftungslücke schließen.

Die Mindesthöhe der Versicherungssumme wird in den meisten Ländern über die gesetzliche Mindestdeckungssumme festgelegt. Manche Versicherer bieten höhere Deckungssummen – manche wiederum nur das gesetzliche Minimum. Innerhalb der EU gleichen sich die gesetzlichen Mindestversicherungssummen immer mehr an. Dennoch gibt es einige Länder wie Griechenland, Malta oder Tschechien, in denen die Mindestversicherungssummen sehr niedrig sind und schwere Unfälle damit nur unzureichend versichert sind. Wer im Ausland einen Mietwagen leihen möchte, sollte daher für das Reiseland vorab die gesetzliche Mindestversicherungssumme überprüfen. Autofahrer können beispielsweise auf der Website des GDV – Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft – eine Übersichtstabelle zu den Mindestdeckungssummen in der Kfz-Haftpflicht in Europa einsehen.

Woher weiß ich, ob eine Mallorca-Police notwendig ist?

Für Urlauber, die im Ausland mit einem Mietwagen unterwegs sind, kann eine Mallorca-Police sehr sinnvoll sein. Damit Reisende wissen, ob die Zusatzversicherung im Einzelfall notwendig ist, sollten sie folgende Fragen klären:

  • Ist das Mindestniveau der Deckungssumme in der Kfz-Haftpflicht im Zielland ausreichend, das heißt mit deutschem Niveau vergleichbar?
  • Beinhaltet die eigene Kfz-Versicherung bereits eine ausreichende Mallorca-Police? Eine gesonderte Zusatzhaftpflichtversicherung ist dann in der Regel nicht mehr nötig.
  • Wie hoch ist die Versicherungssumme laut Vertragsbedingungen des Autovermieters? Möglicherweise übersteigt diese die gesetzliche Mindestversicherungssumme und eine Mallorca-Police erübrigt sich.

Umfasst der eigene Tarif keine Mallorca-Police, obwohl der Schutz benötigt wird, sollten Versicherte darüber nachdenken, die Kfz-Versicherung zu kündigen. Eventuell bietet eine andere Versicherungsgesellschaft einen günstigeren Tarif mit mehr Leistungen. Mit einem Online-Vergleich können Autofahrer mehrere Angebote unterschiedlicher Anbieter vergleichen und direkt online die passende Mallorca-Police abschließen.

Deckungssumme vs. Mindestdeckungssumme

Die Deckungssumme, häufig auch Versicherungssumme genannt, bezeichnet den maximalen Betrag, den der Versicherer im Schadenfall übernimmt. Kosten, die die Deckungssumme übersteigen, muss der Versicherte aus eigener Tasche bezahlen. Als Mindestdeckungssumme wird die Absicherungshöhe bezeichnet, die eine Versicherung laut Gesetz des jeweiligen Landes bieten muss.

Gilt die Mallorca-Police weltweit?

Grundsätzlich: Wie für jedes andere Versicherungsprodukt können auch für die Mallorca-Police unterschiedliche Tarife abgeschlossen werden. Der Geltungsbereich einer Mallorca-Police variiert daher je nach Angebot. Manche Policen gelten nur innerhalb der EU. Umfassendere Tarife decken das geografische Europa – also auch den europäischen Teil der Türkei oder Russland – samt außereuropäischen, ans Mittelmeer angrenzenden Staaten (z. B. Marokko) sowie die Kanarischen Inseln und Madeira ab. Wen es in Länder Asiens, Afrikas oder Amerikas zieht, benötigt eine sogenannte Traveller-Police – eine Mallorca-Versicherung mit weltweiter Geltung. Je nach Tarif variiert außerdem die Laufzeit der Police. Folglich ist es auch nicht möglich, pauschal zu sagen, wie viel eine Mallorca-Police kosten sollte.

Welche Mietwagen-Versicherung ist sinnvoll?

Eine Kaskoversicherung erhalten Sie über den Autoverleih. Ob Teil- oder Vollkasko besser ist und welche Versicherung Sie sonst noch benötigen, erfahren Sie in unserem Ratgeber zur Mietwagen-Versicherung.

>