Volltilgerdarlehen – schuldenfrei nach nur einer Finanzierungsrunde

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Dank der niedrigen Bauzinsen ist es aktuell möglich, das Eigenheim sehr günstig zu finanzieren. Doch je länger die Niedrigzinsphase anhält, desto wahrscheinlicher wird es, dass die Zinsen wieder steigen. Viele Baufinanzierer sorgen sich daher, dass die Anschlussfinanzierung sehr teuer werden könnte. Mit einem Volltilgerdarlehen können sich Kreditnehmer jedoch das aktuelle Zinsniveau sichern. Denn Volltilger sind nach nur einer Finanzierungsrunde mit der Rückzahlung durch und können einiges an Zinsen sparen.

So funktioniert ein Volltilgerdarlehen

Der klassische Baukredit ist nach Ablauf der ersten Zinsbindung nicht gänzlich getilgt. Es bleibt eine Restschuld, die in einer oder auch mehreren Finanzierungsrunden – der Anschlussfinanzierung – zurückgezahlt wird. Es ist jedoch auch möglich, ein sogenanntes Volltilgerdarlehen abzuschließen. Die Besonderheit: Das Darlehen wird innerhalb der ersten vereinbarten Laufzeit komplett abbezahlt. Es sind also keine weiteren Laufzeiten mehr notwendig.

Schnelle Tilgung reduziert Zinskosten

Volltilgerdarlehen sind meist Annuitätendarlehen mit gleichbleibenden Raten, die von Anfang bis zum Ende der Finanzierung feststehen. Zwar führt eine Volltilgung in der Regel dazu, dass die monatliche Rate höher ausfällt als bei einem gewöhnlichen Baukredit. Schließlich zahlt der Kreditnehmer die Kreditsumme meist in kürzerer Zeit ab. Allerdings führt dies auch dazu, dass sie früher schuldenfrei sind. Die schnelle Tilgung bringt wiederum eine Zinsersparnis mit sich, denn es fallen für einen kürzeren Zeitraum Zinsen an. Darüber hinaus besteht für den Kreditnehmer kein Zinsänderungsrisiko, da der Zinssatz für die gesamte Rückzahlungsphase feststeht und auch kein Anschlussdarlehen nötig wird, das zu einem unter Umständen teureren Zinssatz abgeschlossen werden muss. Es lohnt sich daher besonders, wenn Kreditnehmer in einer Niedrigzinsphase ein Volltilgerdarlehen abschließen.

Wichtig:

Um sich finanziell nicht zu überlasten, sollten Kreditnehmer vor Abschluss eines Volltilgerdarlehens sorgfältig analysieren, ob sie die vereinbarte Monatsrate wirklich stemmen können. Dabei sollten sie auch einen Puffer für unerwartete Kosten einplanen, die immer wieder auftreten können. Zum Beispiel für die Reparatur des Autos oder der Waschmaschine.

Die Laufzeit ist entscheidend

Bei Abschluss eines Volltilgerdarlehens können Kreditnehmer zwischen verschiedenen Laufzeiten wählen. Dabei stehen häufig 10, 15 oder 20 Jahre Zinsfestschreibung zur Wahl. Das Besondere beim Volltilgerdarlehen: Je kürzer die Laufzeit, desto höher die Monatsrate. Schließlich muss der Kreditnehmer das Darlehen in einem kürzeren Zeitraum zurückzahlen. Da Banken mit der Vergabe von Volltilgerdarlehen ein gewisses Risiko eingehen – die Zinsen können jederzeit steigen – begrenzen einige in Niedrigzinsphasen die Laufzeit auf maximal 20 Jahre. Kreditnehmer müssen außerdem mit einem Zinsaufschlag rechnen, wenn sie in einem allgemeinen Zinstief eine besonders lange Zinsbindung wählen. In den meisten Fällen ist es dennoch vorteilhaft, sich günstige Konditionen langfristig zu sichern.

Die Vor- und Nachteile eines Volltilgerdarlehens

Volltilger genießen einige Vorteile. Allerdings sollten sie auch die Nachteile kennen, um sicherzugehen, mit einem Volltilgerdarlehen, die passende Finanzierung zu wählen.

Vorteileabsolute Zinssicherheit: Volltilger sind unabhängig von der Zinsentwicklung.
große Planungssicherheit: Die Rückzahlung steht von Anfang bis zur letzten Ratenzahlung fest.
meist schneller schuldenfrei: Die finanzielle Belastung ist häufig auf einen kürzeren Zeitraum beschränkt.
geringere Zinskosten: Die schnellere Tilgung führt dazu, dass der Kreditnehmer für einen kürzeren Zeitraum Zinsen zahlt.
Sonderkündigungsrecht bleibt erhalten: Auch Volltilger verfügen über ein Sonderkündigungsrecht nach 10 Jahren Laufzeit und können eine Umschuldung vornehmen.
mit Fördermitteln kombinierbar: Ein Volltilgerdarlehen kann meist mit einer Kfw-Förderung kombiniert werden.
Nachteilehöhere monatliche Belastung: Da schneller getilgt wird, fällt die Rate oft auch dementsprechend höher aus.
nur mit gesichertem, hohen Einkommen: Da die finanzielle Belastung größer ist, eignet sich ein Volltilgerdarlehen nicht für jeden und setzt ein gutes und stabiles Einkommen voraus.
weniger FlexibilitätSondertilgungen oder Tilgungsanpassungen sind bei vielen Anbietern eingeschränkt.

Schneller schuldenfrei, weniger Zinsen

Grundsätzlich gilt: Ermöglicht das Einkommen eine Volltilgung und sind die Zinsen aktuell sehr günstig, lohnt es sich meist, ein Volltilgerdarlehen abzuschließen. Wer ein Volltilgerdarlehen aufnimmt, ist meist schneller schuldenfrei und kann einiges an Zinsen sparen. Doch diese Vorzüge setzen eine hohe monatliche Belastung voraus, die sich nicht jeder leisten kann. Es ist daher wichtig, dass Kreditnehmer sich nicht übernehmen und eine auf ihre finanzielle Situation zugeschnittene Baufinanzierung wählen. Mit einem Baufinanzierungsrechner können sich angehende Eigenheimbesitzer selbst einen passenden Tilgungsplan erstellen und verschiedene Laufzeiten und Tilgungsraten durchspielen.

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