Berufsunfähigkeitsversicherung kündigen: Vorlage und Tipps

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung springt ein, wenn Sie einmal aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr arbeiten können. Sie gehört damit zu den wichtigsten Versicherungen. Möchten Sie dennoch Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung kündigen, erhalten Sie hier alle Infos, die Sie benötigen.

Wann kann man die Berufsunfähigkeitsversicherung kündigen?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wenn Sie Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung kündigen möchten. Haben Sie Ihre Meinung bereits kurz nach Unterschrift des Versicherungsvertrages geändert, müssen Sie sich keine Sorgen machen. In den ersten 14 Tagen nach Abschluss des Vertrages können Sie diesen ohne Angabe von Gründen widerrufen. Wenn Ihr Vertrag bereits länger läuft, müssen Sie jedoch Kündigungsfristen einhalten.

• Ordentliche Kündigung: Sie können in der Regel zum Ende des Versicherungsjahres kündigen. Prüfen Sie dazu das Datum, zu dem Sie Ihre BU abgeschlossen haben. Die Kündigungsfrist liegt meist bei einem Monat. Wer sich für eine monatliche, vierteljährliche oder halbjährliche Beitragszahlung entschieden hat, kann den Vertrag auch zum nächsten Zahlungstermin kündigen.
• Außerordentliche Kündigung: Sie haben ein Recht auf außerordentliche Kündigung, wenn der Versicherer die Vertragsbedingungen ändert, also beispielsweise den Beitrag erhöht, ohne die Leistungen anzupassen. Auch hier gilt eine Kündigungsfrist von einem Monat nach Bekanntgabe der Beitragserhöhung.

Ist es sinnvoll, die Berufsunfähigkeitsversicherung zu kündigen?

Eine Kündigung der Berufsunfähigkeitsversicherung sollte immer gut überlegt sein. Zumal es mit zunehmendem Alter schwerer werden kann, eine neue günstige und leistungsstarke Versicherung zu erhalten. Auch bei riskanten Berufen oder Vorerkrankungen wird der Versicherungsschutz häufig sehr teuer oder durch Ausschlüsse eingeschränkt. Wirklich sinnvoll ist eine Kündigung oft nur unter folgenden Umständen:

• Der Versicherungsvertrag schließt eine so genannte Verweisungsklausel ein. Der Einschluss der „abstrakten Verweisung“ gibt Versicherungen die Möglichkeit, die Zahlung der Berufsunfähigkeitsrente zu verweigern, wenn der Versicherte mit seinen Qualifikationen auch in einem anderen Beruf arbeiten könnte. Das bedeutet, dass die Versicherung nicht an den ausgeübten Beruf des Versicherungsnehmers gebunden ist, sondern erst greift, wenn auf kein anderes Berufsbild verwiesen werden kann.
• Die eigene Recherche zeigt, dass ein anderer Tarif die gleichen Leistungen bietet und gleichzeitig günstiger ist.
• Es ist möglich, eine umfangreichere Berufsunfähigkeitsversicherung mit mehr Leistungen abzuschließen, die gleich viel oder unwesentlich mehr kostet als der alte Tarif.

Alternativen zur Kündigung der Berufsunfähigkeitsversicherung

Wenn Sie aus finanziellen Gründen über eine Kündigung nachdenken, um die häufig recht hohen Kosten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu sparen, haben Sie auch andere Möglichkeiten:

• Vertrag ruhen lassen: Oft ist es möglich, den Versicherungsvertrag für eine bestimmte Zeit, meist sechs Monate, ruhen zu lassen. Währenddessen müssen Sie keine Beiträge zahlen. Allerdings setzt der Versicherungsschutz ebenso lange aus. Aber Vorsicht: Egal, wie lange die Versicherung ruhen kann. Prüfen Sie zuerst die Vertragsbedingungen. Denn es kann sein, dass nach Ablauf einer bestimmten Zeit eine erneute Gesundheitsprüfung fällig wird, die zu höheren Beiträgen führen kann.
• Kündigung oder Beitragsfreistellung einzelner Vertragsbestandteile: Wer Beiträge sparen möchte, muss nicht direkt die gesamte BU kündigen. Teilweise ist es möglich, einzelne Vertragsbestandteile, wie die Beitragsdynamik, zu kündigen. Auch eine Reduzierung der Rentenhöhe führt zu geringeren Beiträgen. Wenn Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung gemeinsam mit einer Kapitallebens- oder Rentenversicherung abgeschlossen haben, können Sie wiederum versuchen, diese beitragsfrei stellen zu lassen, um so Kosten einzusparen.