Handy-Akku laden – so holen Sie noch mehr Power heraus

Handy laden für viele ein allabendliches Ritual

Auf dem Weg in die Arbeit kurz News checken, per WhatsApp oder Messenger Nachrichten an Freunde verschicken oder ganz klassisch telefonieren – ein Handy- bzw. Smartphone-Akku muss viel leisten. Für viele Mobiltelefon-Nutzer gehört das Anstöpseln des Smartphones ans Ladekabel zum allabendlichen Ritual. Beim Laden Ihres Smartphones gibt es jedoch einige Dinge zu beachten. Und auch sonst holen Sie mit ein paar Kniffen noch mehr Power aus Ihrem Mobiltelefon heraus.

7 Tipps, damit Ihr Akku länger hält

Tipp 1: Handy-Akku richtig laden

• Ladebereich: Ein Akku muss nicht immer vollständig geladen werden. Viel mehr beeinträchtigen dauerhaft hohe Ladestände sogar die Lebenserwartung des Akkus. Idealerweise laden Sie Ihr Smartphone so, dass sich der Akkustand in einem Bereich zwischen 40 und 85 Prozent befindet.
• Laderate: Mit der Laderate ist das Verhältnis zwischen Lade- und Entladestrom zur Akku-Kapazität gemeint. Ein zu hoher Ladestrom übt Stress auf den Handy-Akku aus. Dies ist vor allem bei Schnelllade-Funktionen der Fall, weswegen Sie diese besser nicht nutzen sollten.
• Temperatur: Hitze und Kälte sind die Akku-Killer schlechthin. Die ideale Betriebstemperatur liegt zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Unter 10 und über 40 Grad Außentemperatur wird es kritisch. In diesen Temperaturbereichen sollten Sie Ihren Handy-Akku auf keinen Fall laden, da dies sonst irreparable Schäden nach sich ziehen kann.

Tipp 2: Extremzustand sollte vermieden werden

In modernen Smartphones sind zumeist Lithium-Ionen-Akkumulatoren verbaut, die zwei bis drei Jahre halten bzw. zwischen 1.000 und 1.200 Ladezyklen unbeschadet überstehen. Um diese Lebenserwartung überhaupt zu erreichen – oder unter Umständen sogar zu verlängern – sollten Sie Ihren Handy-Akku vor einem Extremzustand schützen. „Extrem“ wird es für Ihr Handy besonders bei Akku-Bereichen von unter 40 Prozent.

Tipp 3: Flugmodus in Funklöchern

Besonders stark wird der Handy-Akku beansprucht, wenn Ihr Mobiltelefon auf der Suche nach Netz ist. In Gebieten mit schlechter Netzabdeckung erhöht Ihr Telefon automatisch die Sendeleistung, um Empfang zu bekommen. Selbiges gilt auch, wenn Sie keine Verbindung zum Internet haben, aber Ihr GPS aktiviert ist. Ihr Smartphone sucht dann ununterbrochen nach einer Verbindung, was einen erhöhten Energieverbrauch nach sich zieht. Sollten Sie sich also in einem Funkloch befinden, ist es ratsam, mit Ihrem Handy in den Flugmodus zu wechseln. So wird die Sende- und Empfangsfunktion deaktiviert, was den Akku erheblich schont.

Tipp 4: Keine vollständige Akku-Entladung zulassen

Die sogenannte Tiefenentladung sollten Sie vermeiden. Damit ist die vollständige Entladung des Akkus gemeint, also „null Prozent“. Eine Rolle für die Lebenserwartung spielt auch, wie oft Sie Ihren Smartphone-Akku laden. Je seltener, desto besser. Allerdings sollten Sie Ihr Smartphone laden, bevor es in den kritischen bzw. extremen Bereich unter 40 Prozent kommt. Damit Ihr Handy-Akku erst gar nicht ständig aufgeladen werden muss, sollte er nicht permanent auf Hochtouren arbeiten. Im Alltagsgebrauch gibt es durchaus Möglichkeiten, den Akku zu schonen – und so die Lebensdauer zu verlängern.

Tipp 5: Strom- bzw. Energiesparmodus nutzen

Betriebssystem iOS

Als iPhone-Besitzer können Sie unter „Einstellungen“ und „Batterie“ den Stromsparmodus aktivieren. Diese Funktion regelt den Energieverbrauch anderer Apps und verlängert so die Zeit, bis Ihr iPhone wieder an die Steckdose muss. Fällt Ihr Akku unter 20 Prozent, wird Ihnen der Stromsparmodus ohnehin von Ihrem iPhone angeboten. Eine Tiefenentladung wird somit rechtzeitig verhindert.

Betriebssystem Android

Bei Android-Smartphones haben Sie die Möglichkeit, in den Einstellungen unter „Akku“ nachzuvollziehen, welche App wie viel Akku verbraucht. Außerdem können Sie dort auch den Energiesparmodus aktivieren, der Akku-belastende Applikationen drosselt oder gleich deaktiviert. Den Energiesparmodus können Sie auch so verwalten, dass er sich automatisch ab einem geringen Akkustand aktiviert – etwa bei 5 bis 15 Prozent Rest-Akku.

Tipp 6: Akku-schonende Apps

Energiespar-Apps von externen Anbietern funktionieren auf die gleiche Weise wie die Stromspar-Funktionen von Android und iOS. Die in der Regel kostenlosen Applikationen suchen gezielt nach Anwendungen, die Ihren Smartphone-Akku übermäßig belasten und reduzieren deren Stromverbrauch. So wird die Zeit bis zum nächsten Akku laden verlängert. Teilweise können diese Applikationen so eingestellt werden, dass sie selbstständig unnötige Prozesse im Hintergrund beenden oder unterstützen den Akku sogar beim Aufladen, indem der Ladevorgang schonender für Ihr Smartphone abläuft.

Erhältlich sind die Energiesparer in Ihrem App-Store bzw. Play Store. Zwar sollten Sie nicht erwarten, dass Ihr Handy-Akku durch die Verwendung von Energiespar-Apps plötzlich tagelang ohne Laden auskommt. Applikationen mit exakten Verbrauchsmessungen informieren Sie aber rechtzeitig über Anwendungen, die Ihren Akku übermäßig stark belasten – und zwar bevor Ihr Smartphone-Akku komplett entleert wird.

Tipp 7: Auf überflüssige Apps verzichten

Nicht selten sind auf Ihrem Mobiltelefon Apps im Hintergrund aktiv und ziehen permanent Energie, ohne dass Sie es womöglich bemerken. Daher sollten Sie Applikationen, die Sie derzeit nicht nutzen, auch ausschalten. Bluetooth oder GPS mitlaufen zu lassen, bringt Ihnen nichts – außer, dass Sie Ihren Smartphone-Akku schneller wieder aufladen müssen. Welche Anwendungen gerade aktiv sind, können Sie Ihrem Task-Manager entnehmen. Dort können Sie die gerade überflüssigen Tabs auch schließen.

Über Nacht laden – in Ordnung oder schädlich?

Ältere Handys sollten nicht die ganze Nacht ans Ladegerät gehängt werden, da sie gegen die Überladung ankämpfen. So fließen dauerhaft kleine Strommengen in den Akku, was ihn schädigt. Die Lithium-Ionen-Akkus, die in den meisten modernen Smartphones verbaut sind, entladen hingegen langsamer. Sie verhindern eine Überladung automatisch, sofern die originalen Hersteller-Akkus eingesetzt sind. Bei billigen Nachbauten kann der Überladungsschutz nicht garantiert werden. Neuere Modelle können also ohne schlechtes Gewissen auch nachts ans Stromnetz gehängt werden, bei älteren Handys sollten Sie jedoch eher darauf verzichten.

Der Wohlfühlbereich Ihres Smartphones

Auch Ihr Handy-Akku hat eine Art Wohlfühlbereich, der sich bei 40 bis 85 Prozent befindet. Damit der Akku in dieser Spanne bleibt, sollten Sie ihn nicht zu spät laden. Die Energiespar-Funktionen Ihres Smartphones helfen Ihnen dabei, Ihr Mobiltelefon erst gar nicht so oft laden zu müssen. Ob die Apps bereits vorinstalliert sind oder von externen Anbietern kommen, spielt dabei keine entscheidende Rolle.

Generell müssen Sie Ihre Smartphone-Nutzung jedoch nicht grundlegend ändern, um Ihren Akku länger haltbar machen. Sie sollten darauf achten, dass der Akku keinen Extremzuständen ausgesetzt wird. Zudem empfiehlt es sich, beim Laden den Ladebereich, die Laderate und die passende Temperatur im Auge zu behalten. Trotz alledem erhalten die zumeist festverbauten Akkus der modernen Smartphones ihre Leistungsfähigkeit meist nicht viel länger als zwei bis drei Jahre. Sollte bei Ihnen die Zeit für ein neues Smartphone gekommen sein, finden Sie in unserem Smartphone-Vergleich viele interessante Angebote.