Zahnersatzkosten hängen oft vom Wohnort ab

Eine neue Krone, eine Zahnbrücke oder andere zahnärztliche Eingriffe könne nicht nur unangenehm sein, sondern auch ganz schön ins Geld gehen. Eine Studie der Barmer Krankenkasse hat jetzt gezeigt: Wie viel Sie für Ihre Zahngesundheit ausgeben müssen, hängt vor allem davon ab, wo in Deutschland Sie wohnen.

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Zahnarztbehandlungen werden meist nur teilweise von der Krankenkasse übernommen. Wer keine Zahnzusatzversicherung hat, muss den Rest aus eigener Tasche bezahlen. Doch nicht überall in der Bundesrepublik zahlen Sie für die gleiche Behandlung gleich viel. Der Preis hängt hauptsächlich von Ihrem Wohnort ab, so das Ergebnis einer aktuellen Studie der Barmer.

Bayern müssen am tiefsten in die Tasche greifen

Am meisten müssen Sie für Ihre Zahngesundheit in Bayern ausgeben. Hier haben Zahnarztpatienten im vergangenen Jahr im Durchschnitt 1.228 Euro für ihre Behandlungen ausgegeben. Dabei handelt es sich um die Kosten, die zusätzlich zum von der Krankenkasse übernommenen Betrag anfielen. In Sachsen-Anhalt sieht die Situation besser aus, hier gaben Zahnarztpatienten 2018 mit 628 Euro im Schnitt lediglich etwa die Hälfte von dem aus, was bayerische Patienten einplanen mussten.

Insgesamt lässt sich ein Ost-West-Gefälle beobachten, was die Zahnzusatzkosten anbelangt. 2017 lag der Anteil der Eigenkosten bei Zahnersatz in den östlichen Bundesländern bei um die fünfzig Prozent, während in den südwestlichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg gut 66 Prozent der Gesamtkosten eines Zahnersatzes von den Patienten selbst gezahlt werden musste.

Mehr Zahnersatzbehandlungen in den Städten

Ein großer Unterschied lässt sich auch zwischen ländlichem Raum und städtischen Ballungsgebieten beobachten. In den Stadtstaaten Berlin und Hamburg lag die Quote derjenigen, die 2017 eine Zahnersatzbehandlung in Anspruch nahmen, bei um die neun Prozent. Im ländlich geprägten Sauerland erhielten hingegen nur 6,4 Prozent einen Zahnersatz, in Bayern waren es mit 6,9 Prozent geringfügig mehr.

Der Unterschied lässt sich wohl zum einen mit der im städtischen Raum besser ausgeprägten medizinischen Versorgung erklären, zum anderen mit durchschnittlich mehr zur Verfügung stehendem Geld für Zahnarztbehandlungen. Auch beobachten Zahnärzte einen steigenden ästhetischen Anspruch ihrer Patienten, besonders in den Städten: Zahnersatz soll nicht nur die Funktion der Zähne wieder herstellen, sondern auch optisch etwas her machen.

Unabhängig vom Wohnort, Zahnarztbehandlungen können einiges an Selbstbeteiligung kosten. Eine sinnvolle Absicherung kann daher eine Zahnzusatzversicherung sein. Sie springt ein, wenn für Zahnarztbesuche eine Kostenbeteiligung an den Patienten gestellt wird und übernimmt die in vielen Fällen doch sehr üppig ausfallende Rechnung. Allerdings gilt dies oft nur für medizinisch notwendige Behandlungen. Rein optisch motivierte Eingriffe sind bei vielen Policen immer noch ausgenommen oder nur mit Einschränkungen inbegriffen.

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