Haus bauen oder kaufen: Welcher Weg zum Eigenheim ist der richtige für Sie?

Ist der richtige Zeitpunkt fürs Eigenheim gekommen?

Die Bauzinsen sind niedrig wie selten, Experten sehen der Wertentwicklung von Immobilien optimistisch entgegen – es scheint, als wäre ein optimaler Zeitpunkt für die Anschaffung eines Eigenheims gekommen. Spielen Sie mit dem Gedanken an Eigentum, stehen Sie früher oder später vor einer ganz essentiellen Frage: Bauen oder Kaufen? Damit Sie die für Sie richtige Entscheidung treffen können, sollten Sie gut abwägen.

Fragen, die Sie sich vorab stellen sollten:

• Was können Sie sich leisten?
• Wo möchten Sie leben?
• Wie wichtig sind Ihnen Gestaltungsmöglichkeiten?
• Gibt es überhaupt genügend passende Immobilien?
• Wie groß soll Ihr Grundstück sein?
• Und hätten Sie ausreichend Zeit für eine Baustelle?

Die Vor- und Nachteile von Hauskauf und -bau

Vermutlich werden Sie zustimmen: Wenn schon Eigenheim, dann sollte es auch soweit wie möglich den eigenen Wünschen entsprechen. Ein nagelneues Fertighaus nach Ihren Vorstellungen hat etwas. Eine großzügig geschnittene Eigentumswohnung in einem charmanten Altbau jedoch auch. Sind Sie aber so gar nicht sicher, ob sich der Kauf einer Bestandsimmobilie oder der Neubau des Idealhauses mehr lohnt, sollten Sie die Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen.

Haus bauen oder kaufen: Was ist günstiger?

Interessant sind die zu erwartenden Kosten, vor allem wenn Sie noch unentschlossen sind. Ganz grob können Sie zumindest damit rechnen, dass der Kauf einer Gebrauchtimmobilie (abhängig von Lage, Zustand und Alter) im Durchschnitt etwa 25 Prozent günstiger ist als ein neu erbautes Gebäude. Doch jeder Hauskauf oder -bau unterscheidet sich, viel zu viele Faktoren nehmen Einfluss auf die Kosten. So sind generell Immobilien in Ballungszentren zumeist teurer als in strukturschwächeren Gegenden, unabhängig davon, ob es sich um neue oder ältere Gebäude handelt.

Gerade bei älteren Bestandsimmobilien sollten Sie allerdings die alte Bausubstanz nicht außer Acht lassen. Nicht selten sind Sanierungen und Modernisierungen von Dach, Fenster oder Heizung fällig. Bei einem Neubau können Sie hingegen davon ausgehen, dass Sie in den nächsten Jahren von anstehenden Sanierungen verschont werden. Dazu haben Sie bis zu fünf Jahre Gewährleistung durch den Bauunternehmer. Allerdings lassen Sie sich bei einem Hausbau auch auf ein großes Abenteuer ein, schließlich kann die fertige Immobilie durchaus von Ihren eigentlichen Vorstellungen abweichen. Außerdem kann es bei einem Bau immer wieder zu – manchmal leider auch unschönen – Überraschungen kommen. So können beispielsweise Verzögerungen, Ausfälle oder Materialfehler zu Mehrkosten führen. Neue Wohnmodelle wie das Tiny House bieten wiederum ganz neue Optionen in der Gestaltung der eigenen Lebensweise.

Eine Entscheidung, aber viele Faktoren

Eine pauschale Antwort auf die Frage, ob Sie ein Haus kaufen oder bauen sollten, werden Sie nicht finden. Daher sollten Sie Ihre aktuelle und voraussichtliche Lebenssituation analysieren. Für Ihre Entscheidung spielen viele unterschiedliche Faktoren eine Rolle, von persönlichen Wünschen über individuelle Empfindungen bis hin zum verfügbaren Budget. Gerade in Ballungszentren sind bereits die Grundstückspreise sehr hoch und können schnell in die Hundertausende gehen. Bei einem Hauskauf hingegen ist das dazu gehörige Grundstück im Kaufpreis mit inbegriffen – der allerdings auch dementsprechend hoch ist. Oft unterscheiden sich in Großstädten jedoch die Preise für Neubauten und Bestandsimmobilien nur in geringem Maße.

Die Standortwahl ist ein entscheidender Punkt

Während nach Angaben der Landesbausparkassen (LBS) gebrauchte Reihenhäuser in Hamburg im Schnitt 110.000 Euro günstiger sind als neue Häuser, unterscheiden sich die Preise in Stuttgart sogar um 140.000 Euro. Ein gebrauchtes Reihenaus kostet dort im Schnitt 480.000 Euro, ein neues 620.000 Euro. In München hingegen ist der Unterschied deutlich geringer. Ältere Reihenhäuser kosten hier im Schnitt 850.000 Euro, während es neue für rund 890.000 Euro gibt. Die Wahl des Standorts ist jedoch nicht nur aus finanzieller Sicht entscheidend, sondern hat hat auch großen Einfluss auf Ihr Wohlbefinden.

Prüfen Sie die unmittelbare Umgebung

Bei einer bereits bestehenden Immobilie haben Sie die Möglichkeit, im Vorfeld das Umfeld genau unter die Lupe zu nehmen. Welchen Eindruck machen die unmittelbare Umgebung und die Nachbarn? Gibt es Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitangebote, eventuell Kindergärten und Schulen? Ganz gleich, ob Sie ein Haus bauen oder kaufen möchten, der passende Standort ist dabei immer ein wichtiger Faktor. Schließlich ist ein Eigenheim meist eine Entscheidung fürs Leben. Denn wer sich ein eigenes Zuhause aufgebaut hat, plant häufig, dieses nicht mehr so schnell zu verlassen. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich dort auch langfristig wohl fühlen.

Die Zeit spielt eine Rolle

Sicher wäre es schön, ausschließlich von den persönlichen Vorlieben abhängig zu machen, ob Sie ein Haus bauen oder kaufen sollten. Doch ganz so leicht ist es meist nicht. Neben dem Budget spielt auch die verfügbare Zeit eine große Rolle. Eine Baustelle fordert viel Zeit und Energie, vor allem auch nach der Arbeit – das sollten Sie als Bauherr einplanen. Ein Hauskauf ist dagegen meist weniger aufwändig. Die Suche nach dem passenden Zuhause kostet zwar auch Zeit, jedoch selten im selben Maße wie ein Bau.

Worauf Sie bei der Finanzierung achten müssen

Für die Immobilienfinanzierung selbst spielt es zunächst erst einmal keine große Rolle, ob Sie bauen oder kaufen möchten. In beiden Fällen sollte genug Eigenkapital als Sicherheit für die Bank vorhanden sein. Eine genaue Kalkulation und Planung der Baufinanzierung ist bereits der erste und einer der wichtigsten Schritte in Richtung Eigenheim. Hier besteht jedoch der größte Unterschied: Bei einem Kauf wissen Sie in der Regel, welche Kosten auf Sie zukommen. Ein Hausbau kann hingegen durch verschiedenste Faktoren teurer geraten, als ursprünglich veranschlagt.

Bei einem möglichen Bauvorhaben sollten Sie die Kreditsumme also keinesfalls zu knapp kalkulieren. Schließlich können nicht nur anfallende Nebenkosten ein großes Loch ins Budget reißen und eine teure Nachfinanzierung zur Folge haben. Wichtig ist zudem, dass Sie sich bei der Tilgung des Kredits nicht übernehmen. Achten Sie auch darauf, wie lange es dauern wird, bis das Darlehen abgezahlt ist.

Eine Entscheidung des persönlichen Geschmacks

Letztlich ist die Entscheidung, ob Sie ein Haus bauen oder kaufen sollen, eine des persönlichen Geschmacks. Der Kauf einer Bestandsimmobilie ist durchschnittlich zwar etwas günstiger als ein Neubau. Bei einem Bau haben Sie allerdings größere Gestaltungsmöglichkeiten. Je nach Ihrem Budget können Sie bei einem Hausbau Ihre Vorstellungen verwirklichen. Wie viel Kapital Ihnen überhaupt zur Verfügung steht, müssen Sie ohnehin vorher genau kalkulieren.

Haben Sie alles genau durchgerechnet und kennen Ihre benötigte Darlehenssumme, können Sie sich auf die Suche nach dem passenden Angebot machen. Am schnellsten und einfachsten ist dies über einen Baufinanzierungsvergleich möglich. Hier können Sie die Darlehen verschiedener Anbieter anhand von Zinsen und Raten auf einen Blick vergleichen und das beste Angebot für Ihre Bedürfnisse finden.