Bauherrenhaftpflicht: Beim Hausbau unverzichtbar

Bei größeren Bauvorhaben reicht die private Haftpflicht nicht aus. Zusätzlicher Schutz für Bauherren ist angeraten.

  • Umfassende Absicherung beim Immobilienbau
  • Schutz bei Personen-, Sach- und Vermögensschäden
  • Günstige Beiträge mit einmaliger Zahlung

Die private Haftpflicht genügt nicht

Ein Hausbau ohne Versicherung – das ist undenkbar. Schließlich tragen Sie als Bauherr die volle Verantwortung für die Baustelle und sollten sich deshalb unbedingt absichern. Denn kommen beim Bau andere Personen zu Schaden, haften Sie mit Ihrem Vermögen dafür. Eine normale Privathaftpflichtversicherung reicht hier nicht mehr aus. Daher sollten Sie sich rechtzeitig um eine Bauherrenhaftpflichtversicherung bemühen.

Was ist eine Bauherrenhaftpflicht?

Eine Baustelle birgt viele Gefahren: Baumaschinen, schlecht gesicherte Gruben oder Baumaterialien, die Stolperfallen darstellen – ein Moment der Unachtsamkeit hat oftmals schwere Folgen. Personen- und Sachschäden können richtig teuer werden. Sie als Bauherr tragen für alles, was auf der Baustelle vorfällt, die Verantwortung – und müssen dementsprechend für Schadensersatzansprüche aufkommen. Ein Beispiel: Die Baugrube wurde nicht sorgfältig genug abgedeckt. Ein Bauarbeiter fällt daraufhin in das Loch und verletzt sich dabei schwer. Auch am Nachbargrundstück können Schäden entstehen, beispielsweise durch einen Bagger, der versehentlich die Hausfassade nebenan beschädigt. Nicht zuletzt kann eine nicht abgesperrte Baustelle auch für Unbeteiligte zur Gefahr werden, zum Beispiel für spielende Kinder.

Die Bauherrenversicherung springt ein, wenn Schäden entstehen und übernimmt deren finanzielle Folgen. Verletzt sich eine Person so schwer, dass sie dauerhaft beeinträchtigt ist, fallen Kosten für die medizinische Behandlung und Rehabilitation sowie eine eventuelle therapeutische Betreuung, Rentenleistungen oder eine Entschädigung im Todesfall an.

Wichtig:

 Sie sind nicht aus dem Schneider, wenn Sie Dritte beauftragen. Wird der Bau von einem Architekten und einem Bauunternehmen begleitet, haften alle Beteiligten, also auch Sie als Auftraggeber. Im Schadensfall haften Bauherr, Architekt und Bauunternehmer gesamtschuldnerisch, können also alle gleichermaßen zur Verantwortung gezogen werden.

Leistungen der Bauherrenhaftpflicht in der Übersicht

Jede Versicherung hat individuelle Leistungen. Informieren Sie sich daher rechtzeitig, was Sie genau absichern wollen. Grundsätzlich hat die Bauherrenhaftpflicht bestimmte Leistungen, die zur Grundausstattung einer jeden Police gehören. Alles, was darüber hinaus geht, können Sie dem jeweiligen Angebot entnehmen.

Tipp: Bauherrenhaftpflicht von CosmosDirekt
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  • Absicherung von Personen-, Sach- oder Vermögensschäden: Die Hauptaufgabe einer Bauherrenhaftpflicht ist die finanzielle Absicherung des Risikos von Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, die Dritten auf einer Baustelle entstehen können. Abhängig vom Versicherer ist es auch möglich, dass die Bauherrenhaftpflicht greift, wenn der verantwortliche Bauherr grob fahrlässig gehandelt hat. Dies ist der Fall, wenn er seine Aufsichtspflicht verletzt und nicht für ausreichende Sicherung auf der Baustelle gesorgt hat. Ein Beispiel: Sie kümmern sich nicht um einen Räumdienst im Winter. Ein Passant rutscht daraufhin auf dem Gehweg vor Ihrer Baustelle aus und bricht sich ein Bein.
  • Passiver Rechtsschutz: Oft enthält die Bauherrenhaftpflichtversicherung auch einen passiven Rechtsschutz. Das bedeutet, dass die Versicherung unberechtigte Forderungen gegen den Bauherren abwehrt. Werden unrechtmäßige Schadensersatzansprüche an Sie gestellt, kann die Bauherrenhaftpflicht dabei helfen, diese abzuwehren.
  • Eigenleistung: Möchten Sie an Ihrer Baustelle selbst Hand anlegen, muss die gewählte Bauherrenhaftpflicht auch Eigenleistungen versichern. Die Versicherung kann dadurch teurer werden – immerhin besteht bei Ihnen als Laien größere Gefahr, dass ein Schaden entsteht.

Wann benötigt man die Versicherung?

Notwendig:

  • Neubau eines Ein- oder Mehrfamilienhauses – bereits ab dem Grundstückskauf
  • Große Umbauten am bestehenden Eigenheim
  • Sanierungen und (energetische) Modernisierungen des eigenen Hauses

Nicht notwendig:

  • Kleinere Renovierungsarbeiten
  • Veränderungen an der Einrichtung, z.B. neue Küche

Eine Bauherrenhaftpflicht wird in jedem Fall benötigt, wenn Sie ein Bauvorhaben veranlassen und somit für dieses verantwortlich sind. Doch die Bauherrenhaftpflichtversicherung ist nicht erst sinnvoll, wenn das Bauprojekt bereits läuft. Schon wenn Sie das Grundstück erworben haben, sich vielleicht schon um die Baufinanzierung kümmern und erst später bauen, haften Sie dort für Unfälle. Eine Bauherrenhaftpflicht sollte daher rechtzeitig abgeschlossen werden – nicht erst mit dem ersten Spatenstich.

Auch größere Umbauten oder Sanierungen sollten Sie versichern. Dazu gehören neben größer angelegten Umbauten auch energetische Sanierungen oder Modernisierungen. Kleinere Vorhaben wie der Einbau einer neuen Küche sind in der Regel durch die private Haftpflichtversicherung abgedeckt.

Tipp:

Der Versicherungsschutz vieler Anbieter ist auf zwei bis drei Jahre begrenzt. Das Bauvorhaben sollte also innerhalb dieses Zeitraumes vollständig realisiert sein. Benötigen Sie eine Verlängerung, sollten Sie sich rechtzeitig an Ihren Anbieter wenden.

So gewährleisten Sie den Versicherungsschutz

Nur der Abschluss einer Bauherrenversicherung genügt in der Regel nicht: Um sicherzustellen, dass die Versicherung im Schadensfall zahlt, muss der Bauherr einige Pflichten erfüllen. So darf der Bau in der Regel nicht in Eigenregie geführt werden. Planung, Bauleitung und -ausführung müssen Sie an qualifizierte Bauunternehmen und Handwerker vergeben. Wollen Sie selbst in Eigenleistung aktiv werden, können Sie bei manchen Anbietern einen Zusatzbaustein abschließen, der Sie als Mitarbeiter am Bau versichert.

Als Bauherr sind Sie zudem dazu verpflichtet, sowohl die Arbeit der von Ihnen beauftragen Baufirma als auch die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen persönlich zu prüfen. Sobald Sie eventuelle Sicherheitsrisiken erkennen, müssen Sie das Bauunternehmen darauf hinweisen. Verzichten Sie auf einen Hinweis, können Sie im Schadensfall zur Verantwortung gezogen werden. Auch wenn das Bauunternehmen Schuld hat und haften muss, müssen Sie eventuell voll für den Schaden aufkommen. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die beauftragte Firma nicht die entsprechenden finanziellen Mittel hat oder gar insolvent ist.

Auf einen Blick: Welche Pflichten hat der Bauherr?

  • Beauftragung qualifizierter Unternehmen und Handwerker
  • Kein Bau in Eigenregie
  • Regelmäßige Überwachung der Arbeiten und Tätigkeiten
  • Persönliche Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen
  • Hinweis im Falle von erkannten Sicherheitslücken und Gefahren
Tipp:

Sie werden nicht nur durch das Bauunternehmen unterstützt, sondern auch durch private Helfer? Nachbarn, Familie und Co. müssen Sie zunächst bei der Berufsgenossenschaft Bau anmelden. Über diese sind die privaten Helfer zudem versichert. Eine Bauherrenhaftpflicht schützt die privaten Helfer nämlich nicht. Eine sogenannte Bauhelferversicherung gilt als sinnvolle Zusatzabsicherung, da sie die Unterstützer umfangreicher absichert.

Kosten der Bauherrenhaftpflichtversicherung

Im Gegensatz zu anderen Versicherungen zahlen Sie keine monatlichen oder jährlichen Beiträge, sondern einmalig. Der Versicherungsschutz gilt dann nur solange, bis das Bauvorhaben beendet ist. Dauert es länger als Sie angegeben haben, muss die Versicherung verlängert oder neu abgeschlossen werden. Die Kosten der Bauherrenversicherung richten sich nach dem Wert des Bauvorhabens, doch auch Faktoren wie erbrachte Eigenleistung oder die versicherten Leistungen spielen eine Rolle.

Je höher die Versicherungssumme, desto teurer wird die Bauherrenhaftpflicht. Dennoch ist es wichtig, dass sie ausreichend hoch ist, da Sie im Schadensfall mit Ihrem gesamten Vermögen haften. Häufig bewegt sich die Deckungssumme für Schäden zwischen fünf und 20 Millionen Euro.

Welche Versicherungen braucht man noch?

Wer sich den Traum vom eigenen Zuhause verwirklicht, sollte sich absichern – und zwar in alle Richtungen. Eine Bauherrenhaftpflicht allein reicht meist nicht aus. Aus diesem Grund können folgende ergänzende Versicherungen während des Baus sinnvoll sein:

  • Bauleistungsversicherung: Für Schäden am eigenen Bau ab, die beispielsweise durch Sturm und Überschwemmung entstanden sind.
  • Feuerrohbauversicherung: Für Schäden durch Brand, Blitzschlag oder Explosion, die durch die Bauleistungsversicherung nicht gedeckt sind.

Nachdem der Bau vollendet ist, ist es an der Zeit, über langfristigere Versicherungen nachzudenken. Folgende Policen sind sinnvoll:

Damit der Hausbau sicher bleibt

Ein Hausbau ist nicht nur eine aufregende und sicherlich auch stressige Zeit, sondern kann auch einige Gefahren mit sich bringen. Diese können im schlimmsten Fall zu ernsten Unfällen führen, bei denen nicht nur Sachgegenstände, sondern auch Personen zu Schaden kommen können. Personen-, Sach- oder Vermögensschäden Dritter können für den Hausherrn vor allem finanziell schwerwiegende Folgen haben. Um sich selbst und die eigenen Finanzen vor Schadensersatzansprüchen zu schützen, sollte man auf den Abschluss einer Bauherrenhaftpflichtversicherung auf keinen Fall verzichten.

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