Dachbegrünung: Kosten & Nutzen

Satt grün statt Kies oder Ziegel – das eigene Dachbiotop hat viele Vorteile und lohnt sich auch finanziell.
Erfahren Sie hier,

  • welche Vorteile ein begrüntes Dach bietet,
  • wie viel Dachbegrünungen kosten,
  • wie der Staat Ihr Gründach bezuschusst.

Beton, Glas, Asphalt – ganz schön triste Aussichten. Gerade Einwohner von Städten sehnen sich nach mehr Grünflächen. Wie wäre da ein eigenes Biotop auf dem Hausdach, der Garage oder dem Geräteschuppen? Dachbegrünungen sind eine sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Ziegel- und Kiesdächern. Wir zeigen Ihnen die Vorteile eines Gründachs und rechnen vor, wie viel Ihre eigene Dachbegrünung kosten könnte.

Extensive versus intensive Dachbegrünung

Es gibt extensive und intensive Dachbegrünungen. Der Unterschied liegt im Pflegeaufwand und der Nutzung. Eine extensive Dachbegrünung ist ein einfacher, pflegeleichter Aufbau (meist mit robusten Pflanzen wie Moos) für Dächer bis ca. 30-40 Grad Neigung. Das Dach wird nur zur Pflege betreten. Die intensive Dachbegrünung ist hingegen vergleichbar mit einem Dachgarten – sie kann vielseitig genutzt und bepflanzt werden. Der Vorteil: Sie verfügen über zusätzliche Fläche für Sport oder einfach zum Entspannen an der frischen Luft. Der Pflegeaufwand ist allerdings höher. Intensive Dachbegrünungen sind außerdem nur für flache bzw. leicht angeschrägte Dächer geeignet.

Vorteile einer Dachbegrünung

Nachhaltiges Bauen wird immer beliebter. Eine Dachbegrünung ist ein Beispiel für nachhaltige Baumaßnahmen. Sie tun Gutes für die Umwelt und Ihre Gesundheit – aber auch Ihr Geldbeutel freut sich.

Staub- und Schadstoffbindung

Eine Dachbegrünung hilft gegen Luftverschmutzung und verbessert das Klima, wenn auch nur in geringem Maße. Die Pflanzen binden Staub sowie CO2 und filtern Schadstoffe. Außerdem wird die Luft besser befeuchtet, da das gespeicherte Regenwasser verdunstet.

Energieeinsparung

Im Winter dämmt eine Dachbegrünung und speichert die Wärme – im Sommer kühlt sie das Haus. Sie können somit gegenüber herkömmlichen Dächern Energiekosten einsparen.

Niedrigere Regenwassergebühren

In vielen Kommunen können Sie Ihre Abwassergebühren senken, wenn Sie Ihr Dach begrünen. Diese Kosten fallen an, wenn viel Regenwasser auf versiegelte Flächen fällt (Dach, Terrasse etc.) und nicht von der Erde aufgenommen werden kann. Der Regen fließt stattdessen in die Kanalisation. Mit einem Gründach gelangt weniger Wasser in die Kanalisation – und Sie zahlen geringere Gebühren an die Kommune.

Höhere Leistung der Photovoltaik-Anlage

Natürlich können Sie Ihr Gründach auch mit Photovoltaik-Modulen kombinieren. Sie profitieren sogar davon. Denn Solarmodule erzielen auf einem begrünten Dach höhere Leistungen. Das liegt daran, dass sich bepflanzte Dächer an warmen Tagen weniger aufheizen. Und das verstärkt die Wirkung der Photovoltaik-Module.

Hohe Wasseraufnahme

Eine Dachbegrünung entlastet die Kanalisation bei heftigen Regenschauern, da sie große Mengen an Wasser speichert – je nach Vegetation bis zu 99 Prozent des Regenwassers –, das anschließend verdunstet.

Schonung der Wasserressourcen

Sie können eine Dachbegrünung mit einer Regenwassernutzung kombinieren. Dann schonen Sie die Wasserressourcen und sparen auch Geld.

Lärmschutz

Insbesondere in Städten ist man störenden Lärmquellen ausgesetzt. Eine Dachbegrünung kann hier helfen, denn sie verbessert die Geräuschdämmung des Daches.

Lebensraum für Pflanzen und Tiere

Ein begrüntes Dach bietet Pflanzen und Tieren Lebensraum – ein wichtiger Beitrag zum Schutz unseres Ökosystems, denn insbesondere in Großstädten sind Grünflächen Mangelware.

Geringere Reparaturkosten

Durch die Pflanzen ist das Dach besser vor Hitze, Kälte, Sturm und Hagel geschützt, es bleibt länger intakt. Reparaturkosten reduzieren sich.

Optische Aufwertung

Eine Dachbegrünung sieht einfach gut aus und fügt sich natürlich in die Umgebung ein – sowohl in der Großstadt als auch auf dem Land.

Extensive Dachbegrünungen sind günstiger

So viele positive Aspekte – aber was darf eine Dachbegrünung kosten? Zunächst hängen die Kosten davon ab, ob Sie eine extensive oder intensive Dachbegrünung wünschen. Für beide Varianten zahlen Sie pro Quadratmeter – extensive Dachbegrünungen gibt es ab 30 Euro bis 50 Euro pro Quadratmeter, intensive sind ungefähr doppelt so teuer. Wie viel Sie zahlen, hängt aber maßgeblich von Ihren Wünschen in Bezug auf Pflanzen und Nutzung ab. Besonders bei kleineren Projekten wie einem Tiny House erhalten Sie das Ganze schon zu einem relativ günstigen Preis.

Dachbegrünung: Aufbau selbst erledigen?

Sie können bei vielen Anbietern ein Komplettset für eine extensive Dachbegrünung kaufen. Mit einer Anleitung können Sie diese dann selbst anbringen. Bevor Sie loslegen, sollte ein Statiker aber prüfen, ob Ihr Dach überhaupt für eine Begrünung geeignet ist. Vor allem die maximale Dachlast und -neigung spielen eine wichtige Rolle. Informieren Sie sich außerdem bei einem Fachbetrieb, welche Bepflanzung in Ihrem Fall besonders sinnvoll ist.

Lassen Sie Ihr Gründach bezuschussen

Einige Städte und Kommunen bezuschussen Dachbegrünungen, beispielsweise mit 10 bis 20 Euro pro Quadratmeter. Informieren Sie sich direkt bei Ihrer Kommune über Fördermaßnahmen, da dies nicht einheitlich geregelt ist. Berücksichtigen Sie außerdem, dass Sie eine Förderung vor Baubeginn beantragen müssen. Meist läuft dies über einen Antrag, den Sie direkt bei den Kommunen erhalten. Auch die KfW, Kreditanstalt für Wiederaufbau, fördert Dachbegrünungen als Maßnahme zur energetischen Sanierung eines Hauses. Wenn Sie die Voraussetzungen für die KfW-Foerderung erfüllen, können Sie also zusätzlich sparen.

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