Restschuldversicherung bei Baufinanzierung: Der beste Weg, sich abzusichern?

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Der Großteil der Deutschen träumt von einem eigenen Haus oder einer eigenen Wohnung. Ein Traum, den sich die wenigsten Menschen einfach so erfüllen können. Die Kosten für den Bau oder Kauf einer eigenen Immobilie sind in den meisten Fällen höher als das Ersparte. Viele greifen dann auf eine besondere Form des Ratenkredits zurück: Die Baufinanzierung. Wenn Sie sich für diesen Weg entscheiden, tragen Sie eine große Verantwortung. Bei Immobilienvorhaben sind die Kreditsummen in der Regel relativ hoch, wodurch sich die Tilgungsphase meist über viele Jahre erstreckt. Je nach Vertragsvereinbarung kann auch die Höhe der Monatsraten beachtlich sein. Besonders groß wird der finanzielle Druck, wenn Sie den Kredit als Hauptverdiener der Familie alleine stemmen.

Gerade in diesem Fall müssen Sie sich auch mit einem nicht gerade angenehmen Gedanken beschäftigen: Was geschieht, wenn Sie nicht mehr in der Lage sein sollten, das Darlehen zu tilgen? Denn leider kann es immer wieder passieren, dass ein Kreditnehmer durch eine Krankheit plötzlich arbeitsunfähig wird oder gar verstirbt. Wenn die Raten für die Baufinanzierung nicht mehr gezahlt werden können, droht im schlimmsten Fall die Veräußerung des eigenen Zuhauses. Um dies zu verhindern und sich und Ihre Famile zu schützen, sollten Sie entsprechende Vorkehrungen treffen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich vor Zahlungsunfähigkeit bei der Baufinanzierung abzusichern. Dazu gehört auch die häufig direkt von der kreditausgebenden Bank angebotene Restschuldversicherung. Doch ist das immer der beste Weg? Welche anderen Optionen gibt es?

Was ist eine Restschuldversicherung?

Die Restschuldversicherung zählt zu den Risikoversicherungen. Sie kommt in der Regel für die laufenden Kosten der Baufinanzierung auf, wenn der Kreditnehmer diese aus unverschuldeten Gründen nicht mehr tragen kann. Dazu gehören vor allem Krankheit, Arbeitsverlust oder Tod. Insbesondere für den Todesfall möchten viele Kreditnehmern vorsorgen, um die Hinterbliebenen vor den häufig sehr hohen Kosten der Kredittilgung zu schützen. Eine Restschuldversicherung springt in der Regel in diesem Fall ein und tilgt den Kredit für den Versicherten.

Häufig wird die Kreditversicherung direkt bei Anschluss der Baufinanzierung von der Bank als Sicherheit angeboten. Aber: Sie muss aber nicht in jedem Fall zwingend akzeptiert werden. Haben Sie Interesse an der Restschuldversicherung, können Sie sich bei der Bank erkundigen, welche Versicherer akzeptiert werden. Auf diese Weise können Sie eventuelle Alternativangebote einholen. Bei der Entscheidungsfindung kann außerdem ein Restschuldversicherung-Rechner helfen, der online die Möglichkeit bietet, die passende Versicherung zu finden.

Risikofaktoren, die durch Restschuldversicherungen abgedeckt werden können

  • Tod des Kreditnehmers
  • Arbeitslosigkeit
  • Krankheit und die daraus resultierende Berufsunfähigkeit
Wichtig:

Die genannten drei Fälle müssen in aller Regel unverschuldet eingetreten sein. Hat also ein Versicherter beispielsweise seinen Chef bestohlen und wurde in Folge dessen aus dem Arbeitsverhältnis entlassen, hat er meist keine Chance auf eine Erstattung durch die Restschuldversicherung. Auch die Versicherungssumme spielt eine große Rolle: Wurde diese bei Vertragsabschluss zu gering festgesetzt, zahlt der Versicherer die Raten nur anteilig oder schlimmstenfalls gar nicht.

Leistungsumfang und Ausschlussklauseln: Das erwartet Kreditnehmer im Versicherungsfall

Grundsätzlich gibt es eine Reihe verschiedener Restschuldversicherungen auf dem Markt. Deshalb variiert auch der Leistungsumfang von Versicherer zu Versicherer. Da es Versicherern grundsätzlich freisteht, ihre Leistungen und Ausschlusskriterien selbst zu definieren, sollten Sie die Rahmenbedingungen bei in Frage kommenden Anbietern ganz genau studieren. Schließlich sollte jede Versicherung bestmöglich an Ihre individuellen Bedürfnisse angepasst sein.

So ist eine mögliche Scheidung beispielsweise nicht immer mitversichert. Zählt sie zu den Versicherungsfällen, wird sie häufig nur über einen Einmalbetrag gedeckt, dessen Höhe vertraglich festgelegt wurde. Vorsatz ist dagegen (fast) immer ein Ausschlusskriterium für die Übernahme der Kreditraten durch den Versicherer. Zusätzlich nennen Anbieter häufig noch viele weitere Kriterien, die zum Ausschluss der Versicherungsleistung führen können. Sind einzelne Formulierungen im Versicherungsvertrag unklar, sollten Sie ihre Fragen unbedingt in schriftlicher Form an das Versicherungsunternehmen schicken und auf eine schriftliche Antwort bestehen. Denn so können Sie sich im Zweifel auf die Auskunft des Unternehmens berufen.

Alternative zur Restschuldversicherung: Risikolebensversicherung bietet finanzielle Sicherheit

Die Restschuldversicherung steht häufig in der Kritik – und das nicht immer zu Unrecht. In vielen Fällen lohnt sich die Kreditversicherung nicht, sei es aufgrund der oft hohen Kosten oder aufgrund zahlreicher Ausschlüsse. Trotzdem sollten Sie gerade bei hohen Darlehen wie der Baufinanzierung keinesfalls auf eine Absicherung verzichten. Vor allem wenn die Kredittilgung an einem Hauptverdiener hängt und dieser verstirbt, kann das schlimme Folgen für die Hinterbliebenen haben. Im schlechtesten Fall bleibt ihnen keine andere Wahl als das Eigenheim zu verkaufen, um das Baudarlehen zurückzahlen zu können. Doch welche Alternative gibt es zur Restschuldversicherung?

Geht es Ihnen vor allem darum, die Liebsten abzusichern, kann eine Risikolebensversicherung die richtige Wahl sein. Diese sichert das Todesfallrisiko des Versicherten ab. Sollte dieser versterben, wird die vereinbarte Versicherungssumme an den Begünstigten ausgezahlt. Sie kann dann eingesetzt werden, um offene Kosten zu begleichen oder einfach dabei helfen, den bisherigen Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Schließen Sie die Risikolebensversicherung beim Hauskauf ab, um keine Kreditschulden aus der Baufinanzierung zu hinterlassen, sollten Sie die Höhe der Versicherungssumme genau durchdenken. Soll sie nur zur Tilgung des Kredits eingesetzt werden oder die Familie auch darüber hinaus finanziell unterstützen? Teilweise ist es möglich, einen flexiblen Tarif zu wählen, bei dem die Versicherungssumme im Laufe der Zeit gemäß der verbleibenden Darlehenssumme sinkt. Auch eine verbundene Versicherung ist möglich, bei der die Partner sich gegenseitig absichern.

Auf einen Blick: Die Vor- und Nachteile der Absicherungen

RestschuldversicherungRisikolebensversicherung
VorteileSchutz vor unverschuldeter ZahlungsunfähigkeitFinanzielle Absicherung der FamilieAngehörige im Todesfall zuverlässig absichern, Häufig günstiger als die Restschuldversicherung, Beliebige (optional auch fallende) Versicherungssumme zur Tilgung der Baufinanzierung, Flexible Gestaltung der Beiträge und Laufzeit, Steuerliche Absetzbarkeit der Versicherungsbeiträge
NachteileZahlreiche Ausschlussklauseln führen immer wieder zu Leistungsausfällen, Oft unverhältnismäßig hohe Kosten verstärken finanzielle Belastung für Kreditnehmer, Unterschiedliche Gebührenstrukturen bei Anbietern sorgen für erschwerte Kostenbeurteilung, Versicherungskosten nicht immer im effektiven Jahreszins der Baufinanzierung berücksichtigtReine Risikoabsicherung (keine Leistung, wenn Todesfall nicht eintritt), Keine Leistung nach Ablauf der Versicherungsdauer, Oft höhere Kosten bei Gesundheitsproblemen oder riskoreichen Hobbys

Risikolebensversicherung vs. Restschuldversicherung: Was tun bei Arbeitslosigkeit?

Auch wenn die Risikolebensversicherung den Todesfall abdeckt, bleibt ein anderer Punkt dennoch offen: Was geschieht, wenn Sie als Kreditnehmer arbeitslos werden? In diesem Fall hilft die Risikolebensversicherung nicht aus. Sie greift ausschließlich, wenn der Versicherte verstirbt. Doch auch die Restschuldversicherung springt nicht immer ein, selbst wenn es sich grundsätzlich um einen ausreichend umfangreichen Tarif handelt. Werden Sie arbeitslos, ist es durchaus möglich, dass gewisse Ausschlusskriterien die Kostenübernahme verhindern. Beispielsweise werten manche Restschuldversicherungen Arbeitslosigkeit durch Erkrankung als zweifelhaften Versicherungsfall, wenn der Kreditnehmer bei Vertragsabschluss schon erkrankt war – selbst, wenn dieser nichts von seiner Krankheit wusste. Ebenso zahlt die Kreditversicherung oft nicht, wenn der Kreditnehmer sein Arbeitsverhältnis aus persönlichen Gründen kündigt.

Tipp:

Eine wirklich zuverlässige Absicherung gegen Arbeitslosigkeit ist schwer zu finden. Sollte der Fall eintreten, müssen Sie dennoch nicht in Panik verfallen. Stattdessen gilt es, zeitnah das Gespräch mit der Bank zu suchen, um gar nicht erst Gefahr zu laufen in Zahlungsrückstand zu geraten. In der Regel lässt das Kreditinstitut mit sich reden und bietet zum Beispiel an, die Kreditraten anzupassen. Zusätzlich gibt es staatliche Hilfestellungen, auf die Sie zurückgreifen können.

Baufinanzierung sicher tilgen: Familie und Eigenheim gegen Schicksalsschläge absichern

Das Leben ist voller Überraschungen – oft sind es gute, manchmal leider auch unschöne. Ein Schicksalsschlag – Arbeitslosigkeit, Krankheit oder ein familiärer Todesfall – ist immer schwer zu verkraften. Wer zu diesem Zeitpunkt einen hohen Kredit wie die Baufinanzierung abzahlt, steht zusätzlich schnell vor finanziellen Problemen. Deshalb gilt es, sich, seine Liebsten und auch das eigene Zuhause abzusichern. Hierbei gibt es verschiedene Optionen. Doch nicht zwangsläufig ist die erste angebotene Möglichkeit auch die beste. Schließen Sie eine Baufinanzierung ab, erhalten Sie oft direkt ein Angebot für eine entsprechende Kreditversicherung. Vor dem Abschluss sollten Sie sich allerdings die Frage stellen, ob die Restschuldversicherung sinnvoll ist. Hohe Kosten und viele Ausschlüsse in den Verträgen können zu Problemen führen. Für viele Kreditnehmer lohnt sich der Abschluss einer Risikolebensversicherung mehr.

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