Trauerfeier – Ablauf, Organisation, Wissenswertes

Eine Bestattung zu organisieren ist nicht nur in emotionaler Hinsicht eine Belastungsprobe. Von der Bestattungsform bis hin zum Blumenschmuck, auf vieles muss geachtet werden. Eine Checkliste hilft, nicht den Überblick zu verlieren.

  • Bestattungsvorsorge entlastet die Angehörigen
  • Sterbegeldversicherung hilft Kosten abzudecken
  • Bestattungsunternehmen können vieles abnehmen

Tabuthema Tod. In den seltensten Fällen werden das mögliche Ableben, geschweige denn Vorkehrungen für die eigene Beisetzung, zu Lebzeiten thematisiert. Dabei erspart man seinen Liebsten zusätzliches Leid, indem man Bestattungsvorsorge betreibt und eigene Wünsche und Vorstellungen bestenfalls schriftlich fixiert. Die Hinterbliebenen stehen im Todesfall nicht nur vor einem emotionalen Drahtseilakt, sondern müssen sich darüber hinaus um zahlreiche Angelegenheiten kümmern, denn in Deutschland gilt Totenfürsorge- und Bestattungspflicht. Eines der zentralen Themen dreht sich um die Organisation der Trauerfeier. Sie stellt eine der größten Hürden dar, eine Checkliste kann hierbei Hilfestellung leisten.

Trauerfeier: Das muss im Vorfeld erledigt werden

Zunächst sollte abgeklärt werden, ob der Verstorbene eine Bestattungsverfügung hinterlassen hat und ob eine Sterbegeldversicherung vorliegt. Diese deckt im Todesfall große Teile der anfallenden Beerdigungskosten. Ebenso kann bereits zu Lebzeiten ein Vorsorgevertrag mit einem speziellen Bestattungsinstitut abgeschlossen werden. Der Vorsorgevertrag regelt die Bestattung und kann auch eine finanzielle Absicherung der Beerdigungskosten abdecken. Falls keine Vorkehrungen getroffen wurden, muss von den Angehörigen über die Art der Bestattung entschieden werden. Hier gibt es neben den klassischen Möglichkeiten der Erdbestattung und Urnenbeisetzung auch die Variante der Naturbestattung.

Hat man sich für eine Bestattungsform entschieden, muss der Friedhof ausgewählt werden. Dort müssen entsprechende Grabnutzungsrechte erworben werden oder falls bereits vorhanden, alte verlängert werden. Wird eine Feuerbestattung gewünscht, muss darüber hinaus noch die Genehmigung des Krematoriums eingeholt werden.

Bestattungsunternehmen können vieles abnehmen – kosten allerdings

Nun gilt es, den Bestatter auszuwählen. Kommen mehrere Unternehmen in Frage, lohnt es sich tatsächlich die Bestattungskosten zu vergleichen. Nach Prüfung der Angebote wird ein Bestatter mit der Beerdigung betraut. Abhängig vom Bundesland haben die Angehörigen für die Überführung des Verstorbenen vom Arzt zum Bestatter bis zu 36 Stunden Zeit

Todesfall-Checkliste

Zwar steht mit der Organisation der Trauerfeier eine Herkules-Aufgabe ins Haus, dennoch sollte die letzte Ehrerweisung des Verstorbenen im Mittelpunkt stehen. Um vieles, das im Nachgang, aber auch im Vorfeld der Trauerfeier wichtig ist, nicht außer Acht zu lassen, dient die Checkliste Todesfall als Hilfestellung.

Checkliste Todesfall (PDF) jetzt downloaden

Mit dem Bestattungsunternehmen wird die Aufgabenverteilung abgestimmt. Nahezu alle anfallenden Aufgaben können übernommen werden, aber Vorsicht: Natürlich nicht umsonst! Es gilt also gut abzuwägen. Aufgaben wie Terminabsprachen mit dem Geistlichen und der Friedhofsverwaltung oder die Schaltung der Traueranzeige sollten aus Kostengründen von den Angehörigen erledigt werden. Ebenfalls müssen die Krankenkasse und Versicherungen über den Tod des Verstorbenen informiert werden. Auch hier empfiehlt es sich, besser selbst tätig zu werden, statt den Bestatter damit zu beauftragen.

Kinder bei der Trauerfeier

Kindern fällt es häufig noch schwerer, den Tod zu begreifen. Daher sollte im Vorfeld ein Gespräch mit ihnen geführt werden, um ihnen auch den Ablauf der Trauerfeier näherbringen. Während der Beisetzung sollte sich ein Erwachsener um das Kind kümmern, beispielsweise für den Fall, dass es nicht mehr an der Trauerfeier teilnehmen kann. Handelt es sich beim Verstorbenen um einen Elternteil des Kindes, ist es aufgrund der gesteigerten emotionalen Belastung womöglich besser, wenn sich ein enger Vertrauter während der Zeremonie um das Kind kümmert. Zudem sollte mit den Hinterbliebenen abgeklärt werden, ob die Anwesenheit von Kindern gewünscht ist oder eher nicht. Manche aus der Trauergemeinde sehen sich dadurch in ihrer Trauer gestört, anderen spendet der Anblick des jungen Lebens Trost.

Trauerfeier gestalten: Persönliches mit einbringen

Nachdem der Bestattungstermin mit der Friedhofsverwaltung festgelegt wurde, sollte der Pfarrer, Trauerredner beziehungsweise geistliche Vertreter kontaktiert werden. Dieser muss zum einen über den genauen Termin informiert werden, zum anderen sollte ein Gespräch vereinbart werden, damit persönliche Inhalte in die Trauerrede aufgenommen werden können.

Um die Trauerhalle mit dem passenden Blumenschmuck zu dekorieren, muss dies bei einer Gärtnerei in Auftrag gegeben werden. Das sogenannte Bukett, das direkt auf dem Sarg oder der Urne liegt, wird von den Angehörigen ausgewählt. Der Bestatter bietet in der Regel seine Unterstützung an, wenn gewünscht wird die entsprechende Trauerfloristik von ihm direkt in der Gärtnerei bestellt. Die Trauerhalle kann selbstverständlich auch mit den Lieblingsblumen, persönlichen Gegenstände oder einem Bild des Verstorbenen dekoriert werden.

Ebenso muss beim Steinmetz der Grabstein beziehungsweise die Gedenktafel in Auftrag gegeben werden. Die Beisetzung kann auch durch Musik, die der Verstorbene gerne gehört hat, abgerundet werden. Gegebenenfalls kann die Trauermusik auch von einer Kapelle gespielt werden. Tradition hat vielerorts der sogenannte Leichenschmaus, also ein gemeinsames Essen oder Kaffeetrinken im Anschluss an die Trauerfeier. Hierzu müssen in der jeweiligen Gaststätte natürlich Tische reserviert werden. Ebenfalls zum Usus gehören Sterbebilder und die Veröffentlichung einer Traueranzeige. Beides muss ebenfalls in Auftrag gegeben werden. Sollten Beileidsbekundungen am Grab nicht erwünscht sein, kann dies ebenfalls bei der Veröffentlichung der Traueranzeige vermerkt werden.

Der Tag der Trauerfeier: Das gilt es zu beachten

Um nichts zu vergessen, ist es empfehlenswert, eine Liste zu schreiben: Es sollte daran gedacht werden Taschentücher einzupacken, Blumen für die Verabschiedung am Grab mitzunehmen, bei schlechtem Wetter an einen Regenschirm zu denken und gegebenenfalls Medikamente, die eingenommen werden müssen, mitzunehmen. Oftmals sind die Trauernden zu aufgewühlt, um an alles zu denken. Eine Liste kann hier eine große Hilfe sein.

Trauerfeier-Kleidung

Die Kleidung bei einer Trauerfeier ist zumeist klassisch in schwarz, beziehungsweise in dunklen Farben gehalten. Männer tragen in der Regel einen dunkeln Anzug mit dunkler Krawatte. Sollten sich Frauen für ein Kleid oder ein Kostüm mit Rock oder Hose entschieden haben, sollte darauf geachtet werden, dass das Kleid oder der Rock nicht zu kurz sind. Ebenfalls sollte auf extravaganten Schmuck oder auffälliges Make-up verzichtet werden. Manch ein Verstorbener äußert ausdrücklich den Wunsch, dass die Trauergemeinde bunte Farben tragen soll. Hier ist es sinnvoll, bei der Einladung auf den besonderen Trauerfeier-Dresscode hinzuweisen.

Ebenfalls sollte eine kleine Tasche mitgenommen werden, um Kondolenzschreiben einpacken zu können. Es sollte darüber hinaus abgeklärt werden, ob am Friedhof ausreichend Parkmöglichkeiten sind. Auch ist es nicht empfehlenswert, wenn engste Angehörige des Verstorbenen aufgrund ihres emotionalen Aufruhrs selbst mit dem Auto fahren. Wenn unter den Trauernden viele ältere Menschen zu erwarten sind, sollte darüber nachgedacht werden, Fahrgemeinschaften zu bilden, um ihnen die Anreise zu erleichtern. Häufig werden die Angehörigen durch die große Anteilnahme der Trauergemeinde überrascht. Nicht immer ist es jedoch leicht, nach der Trauerfeier die richtigen Worte für die Danksagung zu finden.

Auch eine perfekt geplante Trauerfeier bleibt immer noch eine Trauerfeier. Geliebte Menschen beim letzten Gang zu begleiten, ist eine der größten emotionalen Herausforderungen. Je besser die Bestattung jedoch organisiert ist, desto mehr Zeit bleibt für das Wesentliche: In Ruhe und Würde Abschied zu nehmen.

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