Wissenswertes zur Urnenbestattung

Neben einer Sargbestattung ist eine Urne die häufigste Variante der Beisetzungsform. Nicht zuletzt, weil eine Urnenbestattung günstiger ist.

  • Zahlreiche Bestattungsmöglichkeiten für die Urne
  • Im Vergleich günstiger bei den Gesamtkosten
  • Individuelle Wünsche können berücksichtigt werden

Neben der Beerdigung in einem Sarg ist die Bestattung in einer Urne die verbreitetste Bestattungsform in Deutschland. Viele Menschen entscheiden sich bewusst für eine Einäscherung. Für die meisten dürfte aber der Kostenfaktor ein entscheidenderes Kriterium für die Urnenbestattung sein. Die Bestattungskosten liegen hier deutlich unter der klassischen Beerdigung im Sarg.

Was macht eine Urnenbestattung aus?

Die Beisetzung in einer Urne hat eine jahrtausendealte Tradition. Anders als bei der Erdbestattung wird die Leiche nicht in einem Sarg in der Erde vergraben, sondern es findet zunächst eine Einäscherung statt. Die Leiche wird also verbrannt. Danach wird die Asche des Toten in ein Gefäß gefüllt – die Urne – und erst dann vergraben.

In Deutschland findet die sogenannte Feuerbestattung in einem Krematorium statt. Dorthin wird der Verstorbene nach einer Trauerzeremonie gebracht und verbrannt. Nach einigen Tagen erhält das verantwortliche Bestattungsinstitut die Urne und es findet die anschließende Beisetzung auf dem Friedhof statt.

Urne mit nach Hause?

In Deutschland herrscht Friedhofspflicht. Das bedeutet, dass Verstorbene nicht an beliebiger Stelle beigesetzt werden dürfen. Anders als in den USA ist in Deutschland eine Urnenbestattung zu Hause im eigenen Garten daher nicht erlaubt. Ebenso wenig wie die aus Filmen so bekannte Urne auf dem Kaminsims. Auch eine Urne muss ordnungsgemäß beigesetzt werden: auf einem Friedhof, bei einer Seebestattung oder in einem Friedwald.

Wie kann die Urne beigesetzt werden?

Der Vorteil einer Urnenbestattung sind die vielfältigen Beisetzungsmöglichkeiten. Zwar müssen die Regelungen zum Friedhofszwang eingehalten werden, dennoch ergeben sich dabei zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Klassischerweise wird eine Urne in ein Urnengrab eingelassen. Das ist im Grunde ein normales Grab mit Grabstein, jedoch wesentlich kleiner als klassische Gräber.

Neben Einzelgräbern kann eine Urne auch in einer Art Sammelgrab beigesetzt werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. In sogenannten Wahlgräbern werden bis zu sechs Urnen beigesetzt. Gerne werden dafür auch Urnenstelen genutzt, in denen mehrere Urnen übereinander in eine Steinsäule eingesetzt werden. In Kolumbarien und Urnenwänden werden hingegen zahlreiche Grabstellen zusammengefasst. Jede Urne hat eine eigene Nische und ist mit einer Namensplakette gekennzeichnet. Individuelle Gestaltungen sind bei dieser Form nur begrenzt möglich.

Grafik zu den verschiedenen Urnenbestattungen

Eine Urne ist auch für viele ungewöhnliche Bestattungen Voraussetzung. Eine Seebestattung kann nur mit einer Urne durchgeführt werden., ebenso die Bestattung unter einem Baum in einem Friedwald. Im Ausland sind außerdem weitere Bestattungsarten möglich, wie die Wiesenbestattung oder das Verstreuen der Asche auf Bergen oder über dem Meer. Dazu muss die Urne ins Ausland überführt werden.

Wie läuft eine Urnenbestattung ab?

Eine Urnenbestattung ist im Ablauf nicht so linear wie eine Erdbestattung. Die eigentliche Beisetzung und die Einäscherung finden an unterschiedlichen Tagen und meist auch Orten statt. Wird außerdem eine (religiöse) Trauerfeier vom Verstorbenen gewünscht, kommt unter Umständen ein weiterer Termin hinzu.

So läuft eine Urnenbestattung ab:

  • Trauerfeier: Vor der eigentlichen Bestattung findet die Trauerfeier statt. Die Feier richtet sich im Ablauf nach dem gewählten Ort (Kirche, Kapelle, Krematorium) und ob eine religiöse Zeremonie geplant ist. Alternativ kann die Trauerfeier auch nach der Einäscherung stattfinden.
  • Einäscherung: Der Verstobene wird in das Krematorium überführt. Die Einäscherung findet in der Regel ohne die Angehörigen statt. Das Bestattungsinstitut kümmert sich um den Transport und die Formalitäten.
  • Beisetzung: Nach der Einäscherung wird die Urne mit der Asche des Verstorbenen an das Beerdigungsinstitut zurück geschickt. Danach erfolgt die eigentliche Urnenbeisetzung. Meist in Anwesenheit der Angehörigen, gegebenenfalls begleitet von einem Geistlichen, wird die Urne in das Grab oder das Kolumbarium eingesetzt.

Viele Angehörige empfinden die tatsächliche Urnenbeisetzung als sehr nüchtern und wenig feierlich. Fehlt eine religiöse Rahmenzeremonie, mangelt es oft an Orientierung für eine angemessen würdevolle Beisetzung. In den meisten Fällen ist es aber möglich, die Gestaltung der eigentlichen Beisetzung zu beeinflussen. So können Sie als Angehöriger zum Beispiel selbst die Urne zum Grab tragen. Das Grab und die Urne können entsprechend geschmückt werden. Reden und Gesang am Urnengrab sind in der Regel ebenfalls erlaubt.

An der Grabstelle selbst wird die Urne dann von einem Bestatter entweder in ein Erdloch gesetzt oder in die entsprechende Wandnische gestellt. Bei einem Erdgrab ist es ebenfalls möglich, wie bei einer Erdbestattung Erde auf die Urne zu werfen. Das Versiegeln der Wandnische bzw. das Zuschütten des Grabes findet indes nicht in Anwesenheit der Angehörigen statt. Dies übernimmt der Bestatter im Anschluss an die Beisetzung, zusammen mit dem Setzen des Grabsteins oder der Grabplatte.

Was kostet eine Urnenbestattung?

Die Kosten einer Urnenbestattung decken sich in der Regel mit denen einer Feuerbestattung. Je nach Ausstattung müssen Sie mit einem Betrag zwischen 6.000 und 14.000 Euro rechnen. Dabei gibt es aber einige Kostenfaktoren, die Sie selbst beeinflussen können. So bietet es sich bei einer Urnenbestattung an, einen weniger kostspieligen Sarg zu wählen. Schließlich wird dieser ohnehin im Krematorium verbrannt. Auch bei der Wahl der Grabstelle kann man sparen. Ein Einzelgrab ist teurer als die Beisetzung in einer Urnenwand. Wenig Sparpotential bieten hingegen Fixkosten wie die Friedhofsgebühren. Diese richten sich nach der örtlichen Gebührensatzung.

Bei den Bestatterkosten lohnt sich ein Preisvergleich – sofern Sie sich in der Trauersituation dazu in der Lage fühlen. Der Bestattungsmarkt ist hart umkämpft und entsprechend variieren auch die Preise. Grundsätzlich ist aber das billigste Angebot nicht immer das beste. Ein Bestatter, der auf die Trauernden eingeht, persönliche Wünsche berücksichtigt und die Angehörigen entlastet, ist sein Geld durchaus wert.

Tipp:

Wenn Sie Ihren Angehörigen Preisvergleiche und die mühsame Suche nach einem passenden Bestattungsinstitut ersparen möchten, können Sie bereits zu Lebzeiten vorsorgen. Mit einer sogenannten Bestattungsvorsorge regeln Sie alle Formalitäten und Kostenpunkte bereits vorab mit einem Bestattungsinstitut Ihrer Wahl. Kommt es zum Todesfall müssen sich Angehörige um fast nichts mehr kümmern und die Kosten sind ebenfalls bereits gedeckt.

Die richtige Urne: Preise und Ausstattungen

Bei einer Urnenbestattung liegt ein großes Augenmerk natürlicherweise auf der Urne. Zu unterscheiden sind die sogenannte Aschenkapsel und die Schmuckurne. In die Aschenkapsel wird die Asche des Verstorbenen vom Krematorium gefüllt. Diese recht unscheinbare Kapsel wird dann in eine Schmuckurne gelegt. Der Name verrät es bereits: Die Schmuckurne ist von schönerem Aussehen als die Aschenkapsel. Sie haben die Wahl zwischen schlichten Modellen mit wenig Zierrat oder auffällig gestalteten Urnen. Auch beim Material gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Je nach Material und Ausstattung im Dekor richtet sich auch der Preis.

Urnen sind aus folgenden Materialien erhältlich:

  • Plastik: Eine Urne aus Plastik gehört zu den günstigsten und schmucklosesten Varianten. Sie ist bereits ab etwa 50 Euro zu haben.
  • Holz: Bei Holzurnen richtet sich der Preis vor allem nach dem gewählten Holz. Hier sind wenig Grenzen gesetzt. Die Auswahl reicht von günstigen heimischen Hölzern bis zu Urnen aus Edelhölzern wie Mahagoni. Entsprechend beginnen die Preise für eine Holzurne bei etwa 65 Euro bis zu 500 Euro für eine Mahagoniurne.
  • Keramik: Bei Keramikurnen ist vor allem die Gestaltung preisgebend. Einfache, schmucklose Modelle gibt es ab 75 Euro. Keramik bietet sich aber auch für ungewöhnliche Formen, detaillierten Schmuck und Bemalungen an. Die Preise liegen dann bei mehreren hundert Euro. Gleiches gilt für Urnen aus Porzellan.
  • Metalle: Urnen aus Metall bieten eine ähnliche Vielfalt, wie Urnen aus Holz. So können sie aus Bronze, Kupfer, Messing, Edelstahl oder Aluminium gefertigt werden. Meist werden Metallurnen sehr schmucklos, schlicht-elegant gestaltet. Verzierungen in Form von aufgesetzten Ornamenten sind aber ebenfalls erhältlich. Die Anschaffungskosten beginnen bei etwa 150 Euro.
  • Natursteine: Bereits im Altertum wurden Urnen aus Stein genutzt. Auch heute noch werden sie angeboten. Verbreitet sind Urnen aus Marmor, aber auch andere Steinarten sind erhältlich. Preislich sind diese Steinurnen merklich teurer, einfache Modelle beginnen bei 250 Euro. Da Stein sich hervorragend für Bildhauerarbeiten eignet, sind bei Steinurnen nach oben hin keine Grenzen gesetzt. Designerurnen können bis zu mehreren tausend Euro kosten.
  • Öko-Urnen: Eine Besonderheit sind biologisch abbaubare Urnen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie nach einer gewissen Zeit verrotten. Die Materialien sind hierfür ganz unterschiedlich und reichen von gepresster Maisstärke, über Pappmaché hin zu anderen Naturfasern. Die Preise variieren hier stark. Formschöne Modelle gibt es ab etwa 150 Euro.

Günstig aber nicht billig – unterschätzen Sie nicht die Kosten einer Urnenbestattung

Eine Urnenbestattung wird oft gewählt, weil die Kosten deutlich geringer sind als bei einer Erdbestattung. Dennoch sollten Sie sich bewusst machen, dass auch eine Beisetzung in einer Urne mehrere tausend Euro kostet. Nicht immer können Hinterbliebene diese Summen ohne weiteres begleichen. Um bereits zu Lebzeiten die Kosten einer Beisetzung zu decken, kann eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen werden. Damit sparen Sie einen vorher festgelegten Betrag an, mit dem im Todesfall die Bestattungskosten gedeckt werden können. So werden Angehörige zumindest finanziell entlastet.

Mit Sterbegeldversicherung Kosten für Urnenbestattung decken
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