Stromverbrauch: Wie viel Strom verbrauchen wir wirklich?

In der Summe verbrauchen wir alle zu viel Strom. Doch wie viel Strom wird genau verbraucht?
So gehen Sie vor:

  • Stromkosten-Überblick verschaffen
  • Persönliches Verbraucher-Verhalten reflektieren
  • Stromanbieter vergleichen

Eine Stehlampe erleuchtet das Wohnzimmer, im Fernsehen läuft eine Soap und auf dem Smartphone werden die neuesten Nachrichten verfolgt. Elektronikgeräte gehören heute ebenso zum Alltag wie das tägliche Zähneputzen – und selbst dazu wird in so manchem Haushalt eine elektronische Zahnbürste genutzt. Der selbstverständliche Gebrauch von Elektrogeräten bedeutet aber auch: Der Stromverbrauch in deutschen Haushalten steigt kontinuierlich. Das ist zum einen umweltschädigend und kostet zum anderen auch jede Menge Geld.

Zwar werden in Deutschland mittlerweile bevorzugt energieeffiziente Geräte gekauft, das kann dem gestiegenen Stromverbrauch aber nur zum Teil entgegenwirken. Um Strom sparen zu können, sollten Haushalte wissen wie viel Strom sie tatsächlich benötigen. Ob man selbst eher zu den Stromsparern oder Energieverschwendern zählt, lässt sich in der Regel nur schwer schätzen. Auskunft darüber kann der Blick auf die jüngste Stromrechnung geben. Möchte man aber auf Nummer sichergehen, sollte man den persönlichen Stromverbrauch berechnen.

Statistik zum Stromverbrauch der EU für die Jahre 2005, 2010, 2015 und 2020

Die Grafik zeigt den Stromverbrauch in Europa bis 2020.

Diese Faktoren spielen eine Rolle für den persönlichen Stromverbrauch

Wie hoch der Stromverbrauch eines Haushalts ist, hängt in erster Linie von der Zahl der Bewohner ab. Je mehr Menschen die Immobilie bewohnen, desto mehr Strom wird dort logischerweise auch verbraucht. Allerdings kann man den höheren Verbrauch pro Kopf nicht einfach dazu addieren, da er nicht im gleichen Maße steigt. Der Grund dafür ist einfach: Wahre Energiefresser wie der Kühlschrank oder auch die Waschmaschine werden in größeren Haushalten gemeinsam genutzt. Daher ist der Stromverbrauch pro Kopf insgesamt meist geringer als in kleineren Haushalten.

Des Weiteren gilt es noch zu unterscheiden ob es sich um ein Einfamilienhaus oder ein Mehrfamilienhaus handelt. Der durchschnittliche Stromverbrauch in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses ist durchschnittlich 36,3 Prozent niedriger als der in einem Einfamilienhaus. Schließlich benötigen auch Außenanlagen, Garagen oder Gärten zusätzlichen Strom, was im Umkehrschluss auch höhere Stromkosten bedeutet. Ein wichtiger Faktor ist außerdem die Art der Warmwasserbereitung. Durchlauferhitzer oder Boiler beispielsweise benötigen zum Erhitzen von Wasser häufig Strom, wodurch sich der Stromverbrauch pro Kopf etwa um 27 Prozent erhöht.

Durchschnittlicher Stromverbrauch nach Haushaltsgröße

Laut dem Stromspiegel der Stromsparinitiative des Bundesministeriums verbrauchen deutsche Haushalte in Einfamilienhäusern mit elektronischer Warmwasserbereitung im Durschnitt folgende Strommengen:

  • Haushalt mit einer Person: 3.000 kWh
  • Haushalt mit zwei Personen: 3.100 kWh
  • Haushalt mit drei Personen: 3.800 kWh
  • Haushalt mit vier Personen: 4.200 kWh
  • Haushalt mit fünf Personen: 5.200 kWh

Wer innerhalb dieser Bereiche liegt verzeichnet folglich einen durchschnittlichen Stromverbrauch – der optimale Stromverbrauch eines Haushalts ist allerdings geringer. Meist helfen schon wenige Maßnahmen um Strom zu sparen und somit auch die Kosten geringer zu halten.

Selbst Stromverbrauch berechnen: So leicht geht´s!

Das Bundesministerium für Wirtschaft nahm das Verbraucherverhalten von etwa 17.000 Haushalten unter die Lupe. Auf Grundlage dieser Analyse hat der Bund der Energieverbraucher eine Formel erarbeitet mit deren Hilfe die Berechnung des eigenen Stromverbrauchs relativ einfach und genau ist. Die Stromformel orientiert sich an der Wohnfläche, Personenzahl und Zahl der Haushaltsgeräte.

In vier kurzen Schritten Stromverbrauch berechnen

Wer seinen Strom-Jahresverbrauch ermitteln möchte, muss keine komplizierte und hochmathematische Formel fürchten. Um den Stromverbrauch berechnen und das eigene Verbraucherverhalten hinterfragen zu können, reichen diese wenigen Punkte und Schritte schon aus:

  • Schritt 1: Die Wohnfläche in Quadratmetern mit 9 Kilowattstunden multiplizieren.
  • Schritt 2: Die Personenzahl des Haushalts mit 200 Kilowattstunden multiplizieren.
  • Schritt 3: Die Anzahl der Gräte im Haushalt (Waschmaschine, Kühlschrank, elektrisches Heizgerät, Fernseher, Computer usw.) mit 200 Kilowattstunden multiplizieren.
  • Schritt 4: Alle drei errechneten Zahlen miteinander addieren.

Bei der Ermittlung des persönlichen Stromverbrauchs ist Gründlichkeit wichtig. Wird ein Posten vergessen und nicht mit in die Rechnung aufgenommen, ist das Ergebnis logischerweise nicht aussagekräftig.

Auf Hilfe von Stromverbrauchsrechner zurückgreifen

Wem die Berechnung zu umständlich und zeitaufwändig ist, der kann auch einfach einen Online-Stromverbrauchsrechner verwenden. Hier können Nutzer die Wattanzahl sowie die Dauer der Inbetriebnahme des Geräts angeben und mit nur einem Klick den Stromverbrauch berechnen lassen. Wer den Preis des eigenen Stromtarifs pro Kilowattstunde kennt, kann auch diesen mit angeben – dann erhält der Nutzer nicht nur den Verbrauch, sondern auch die anfallenden Stromkosten. Besonders praktisch ist ein Stromverbrauchsrechner, wenn man die Kosten der Stromgesellschaft nachvollziehen und sich hierbei nicht in unzähligen Rechnungen verstricken möchte.

Wichtig:

Unterscheiden sich die selbst errechneten Werte nur minimal von denen der Abrechnung, wird dies wohl auf die eigene Ungenauigkeit zurückzuführen sein. Irgendein kleiner Stromposten entgeht Nutzern häufig. Bei sehr großen Differenzen sollte man aber unbedingt Kontakt mit dem Stromzulieferer aufnehmen und die Abrechnungen hinterfragen.

Für einzelne Geräte Stromverbrauch messen

Nicht wenige werden überrascht sein, wie viel Strom der eigene Haushalt tatsächlich benötigt. Wer sich partout nicht erklären kann, woher der zu hohe Stromverbrauch kommt, kann die tatsächliche Stromleistung einzelner Geräte messen. Es gibt zahlreiche Strommessgeräte oder Energiekostenmonitore mit denen sich ganz leicht herausfinden lässt, wie viel Strom ein Gerät verbraucht und was das an Stromkosten verursacht. Möchte man den Stromverbrauch messen, muss das Messgerät lediglich zwischen dem verbrauchenden Gerät und der Steckdose zwischengesteckt werden. Auf der Anzeige des Messgeräts erscheint dann der Stromverbrauch des Geräts in Kilowattstunden. Manche Energiemesser erlauben auch die Eingabe des Strompreises und zeigen so für die aktuelle Messung reale Stromkosten auf.

In letzter Konsequenz kann aber nur das Gespräch mit dem Stromzulieferer absolute Klarheit liefern. Manchmal übersehen Kunden bestimmte Gebühren oder Preiserhöhungen, es kann aber auch vorkommen, dass die Stromgesellschaft einen Abrechnungsfehler macht. Wer dauerhaft unzufrieden mit der Leistung des aktuellen Zulieferers ist, sollte sich darüber Gedanken machen ob langfristig Wechsel durch die Strom-Anmeldung bei einem anderen Anbieter die bessere und vor allem günstigere Alternative darstellen könnte. Bei einigen Anbietern werden auch Ökostrom Tarife angeboten, die unter Umständen sogar günstiger sind als die Preise der Basistarife. Hierbei können Online-Vergleichsrechner helfen, die in Sekundenschnelle die Stromtarife in der Region vergleichen.

Elektronikversicherung kann Ärger ersparen:
  • Sichert Elektrogeräte des privaten Haushalts ab
  • Übernimmt Kosten bei selbst verschuldeten Schäden
  • Anzahl der versicherten Geräte je nach Bedarf
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