Zahnzusatzversicherung-Vergleich: Überblick über Leistungen und Tarifdetails

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Zahngesundheit steht bei vielen weit oben auf der Prioritätenliste – das zeigt eine aktuelle Umfrage des Statistik-Portals Statista. Demnach hatten 2017 rund 32 Prozent der Befragten eine solche Versicherung. Weitere 30 Prozent gaben an, sich eine Zahnzusatzversicherung vorstellen zu können.

Ein Grund dafür ist sicherlich, dass Zahnarztbehandlungen oft richtig teuer sind. Insbesondere Zahnersatzleistungen haben ihren Preis. Nur eine Zahnzusatzversicherung schützt vor diesen hohen Kosten. Allerdings unterscheiden sich die Tarife enorm. Verschaffen Sie sich daher einen Überblick über Leistungen und Tarifdetails, damit Sie eine Zahnzusatzversicherung mit passendem Leistungsumfang finden.

Warum ist eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll?

Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt viele Behandlungen nicht oder nur zu einem kleinen Anteil. So erhalten Sie beispielsweise bei Zahnersatz lediglich die Hälfte der Kosten für eine sehr zweckmäßige Therapie, die Regelversorgung, erstattet. Sie zahlen also auch ohne Sonderwünsche einen Eigenanteil. Kommen Extras wie eine weniger sichtbare Keramikfüllung anstelle einer einfachen Amalganfüllung hinzu, müssen Sie diese Mehrkosten zusätzlich tragen. Es sei denn, Sie haben eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen: Mit dem richtigen Tarif sparen Sie einiges an Geld und erhalten die bestmögliche Behandlung für Ihre Zähne.

Leistungen der Zahnzusatzversicherung

Es gibt zahlreiche Anbieter von Zahnzusatzversicherungen und viele verschiedene Tarife. Jeder Versicherer hat ein eigenes Portfolio an Zahnversicherungen – vom Basispaket, das zum Beispiel nur die professionelle Zahnreinigung übernimmt, bis hin zum Rundum-Schutz, der auch bei Zahnersatz und Zahnfüllungen zahlt.

Zahnzusatzversicherungen sind in drei Bausteine aufgeteilt:

  • Zahnprophylaxe: Anwendungen, die dem Zahnerhalt dienen, wie die professionelle Zahnreinigung, aber auch spezielle Karies- sowie Parodontose-Prophylaxe.
  • Zahnbehandlung: Eingriffe, bei denen der Zahn erhalten bleibt, zum Beispiel Zahnfüllungen. Inlays, hochwertige Füllungen für ein größeres Loch, zählen jedoch zum Zahnersatz und nicht zum Baustein Zahnbehandlung.
  • Zahnersatz: Eingriffe, bei denen Teile oder ganze Zähne mit Kronen, Brücken, Implantaten, Inlays oder Prothesen ersetzt werden.
Tipp:

Sie sind raus aus dem Teenie-Alter und benötigen eine Zahnspange? Dann wird es meist teuer. Zahnzusatzversicherungen zahlen nur unter bestimmten Bedingungen. Erfahren Sie in unserem Ratgeber, wer die Kosten für eine Zahnspange für Erwachsene übernimmt.

Rechenbeispiel – was zahlt eine Zahnzusatzversicherung?

Zahnzusatzversicherungen stocken die Leistung der gesetzlichen Krankenkassen bis zu einem bestimmten Prozentsatz auf. In der Regel reduziert sich dadurch Ihr Eigenanteil. Einige Behandlungen übernimmt die Versicherung sogar komplett. Bei sehr teuren Eingriffen, zum Beispiel dem Einsatz eines Implantates, bleibt jedoch fast immer ein Eigenanteil. Leistungsstarke Tarife übernehmen hier rund 80-90 Prozent (einschließlich des Kassenanteils), so dass Sie nur die restlichen 10-20 Prozent zahlen müssen – das ist eine große finanzielle Entlastung, wie das Beispiel verdeutlicht.

Rechenbeispiel: Ein Kassenpatient schlägt sich bei einem Fahrradsturz einen Zahn aus – ein Zahnersatz wird nötig. Es gibt zwei Optionen: entweder die Regelversorgung mit einer einfachen, oft sichtbaren Brücke oder eine höherwertige Behandlung mit Implantat. Die Krankenkasse zahlt für beide Varianten den gleichen Anteil (50 Prozent der Regelversorgung). Die Zahnzusatzversicherung übernimmt bzw. reduziert den Eigenanteil. Achtung: Die Höhe der Kostenübernahme ist beispielhaft für einen leistungsstarken Tarif, der 90 Prozent inkl. Kassenanteil übernimmt.

Brücke Implantat
Kosten 1000 Euro 2800 Euro
Anteil Krankenkasse 500 Euro 500 Euro
Eigenanteil 500 Euro 2300 Euro
Zahnzusatzversicherung zahlt 500 Euro 2020 Euro
Eigenanteil mit Zusatzversicherung 0 Euro 280 Euro


Einige Policen werben damit, dass sie den Festzuschuss der gesetzlichen Krankenkassen lediglich verdoppeln. Das Rechenbeispiel verdeutlicht jedoch, dass Sie bei einer höherwertigen Behandlung immer noch auf einem Großteil der Kosten, nämlich 1.800 Euro, sitzen bleiben würden!

Das sind wichtige Tarifdetails

Für einen Zahnzusatzversicherung-Vergleich sollten Sie wissen, was einen guten Tarif überhaupt ausmacht und welche Tarifdetails entscheidend sind.

Versicherer formulieren meist Höchstgrenzen für ihre Leistungen. Entweder in Form von Prozentzahlen und/oder über jährliche Maximalbeträge. Prüfen Sie daher, wie viel der Kosten für Zahnersatz, Zahnprophylaxe und Zahnbehandlung jeweils übernommen werden. Dabei gilt: Eine hohe Kostenübernahme bei Zahnersatz von beispielsweise 80 bis 90 Prozent (inklusive GKV-Anteil) ist besonders wichtig. Denn hier sind die Behandlungen am teuersten.

Versicherer legen bei Abschluss einer Zahnzusatzversicherung meist eine Wartezeit von mehreren Monaten fest. Sie erhalten Leistungen dann erst nach Ablauf dieses Zeitraumes. Damit ist sichergestellt, dass Patienten vor einer anstehenden Behandlung nicht noch schnell eine Zahnzusatzversicherung abschließen. Oft ist die Wartezeit abhängig von der benötigten Behandlungsart. Wie ausschlaggebend die Wartezeit für Sie ist, hängt nicht zuletzt vom Zustand Ihrer Zähne ab. Können Sie mit relativer Sicherheit sagen, dass im nächsten Jahr nichts ansteht, ist eine Wartezeit bei gutem Leistungsumfang meist verkraftbar

Achten Sie darauf, dass Sie bereits in den ersten Jahren hohe Leistungen erhalten. Häufig ist der Schutz jedoch gerade in der Anfangszeit des Versicherungsschutzes gestaffelt. So gibt es beispielsweise für Zahnersatz im ersten Jahr maximal 900 Euro, im zweiten 1.800 Euro. Je höher die Leistungen von Beginn an, desto besser für Sie. Nach Ablauf der ersten Versicherungsjahre sollten keine Staffelungen mehr gelten.

Zahnersatzleistungen sind häufig nicht unbegrenzt im Versicherungsschutz inbegriffen, sondern auf beispielsweise fünf Implantate begrenzt. Besser ist ein Tarif, der uneingeschränkt leistet oder eine sehr hohe Anzahl von beispielsweise zwölf Implantaten erstattet.

Welche Rolle spielt Ihr Alter?

Um einen Zahnzusatzversicherung-Vergleich zu nutzen, müssen Sie Ihr Alter angeben. Der Grund: Das Alter des Versicherungsnehmers beeinflusst neben dem Zustand der Zähne maßgeblich die Höhe des Beitrages. Schließlich steigt mit zunehmendem Alter das Risiko, dass kostspielige Zahnbehandlungen anfallen. Versicherer bieten daher zwei Varianten an: Tarife mit oder ohne Altersrückstellungen. Bei einer Zahnzusatzversicherung mit Altersrückstellung zahlen Sie von Beginn an höhere Beträge, damit die Kosten später nicht so stark ansteigen. Ein Teil der Versicherungsprämie wird dann angespart. Tarife ohne Altersrückstellungen sind günstiger – Sie zahlen mit fortschreitendem Alter aber mehr.

Tipp:

Da Sie einen Tarif ohne Altersrückstellungen flexibler kündigen können, sollten Sie lieber von Anfang an etwas mehr zahlen. Denn Versicherer passen Ihre Konditionen regelmäßig an – ein Tarifwechsel lohnt sich häufig.

Grundsätzlich gibt es aber keine Altersbeschränkungen. Eine Zahnzusatzversicherung ab 50 Jahren oder mehr ist lediglich teurer als ein Tarif für einen knapp 30-Jährigen.

Drei Top-Tarife im Schnellvergleich

Hier haben wir für Sie drei Tarife im Schnellvergleich zusammengestellt, die mit 100-prozentigem Zahnersatz und günstigen Monatsbeiträgen punkten. Die Beiträge beziehen sich auf Versicherte im Alter von 29 Jahren.

Mehr Zahn 100

Zahnersatz:

100 %

Wartezeiten:

Keine

Beitrag:

9,50 € p. M.

Zahn 100

Zahnersatz:

100 %

Wartezeiten:

3 Monate

Beitrag:

20,01 € p. M.

Zahnschutz Premium Plus

Zahnersatz:

100 %

Wartezeiten:

Keine

Beitrag:

18,90 € p.M.

Für wen lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung?

Eine Zahnzusatzversicherung lohnt sich grundsätzlich für jeden. Und das erstmal unabhängig vom Zustand der Zähne. Denn auch wer starke und gesunde Zähne hat, muss nur unglücklich mit dem Fahrrad stürzen und Zahnersatz benötigen – ohne Zusatzversicherung geht das ganz schön ins Geld. Außerdem kann niemand vorhersehen, welche Zahnprobleme im Alter auf einen zukommen. Für eine Zahnzusatzversicherung spricht auch, dass höherwertige Behandlungen, zum Beispiel Implantate, häufig sinnvoll sind. Und alles, was die Standardtherapie übersteigt, übernimmt nur eine Zahnzusatzversicherung.

Laufende und empfohlene Behandlungen

Sie sind bereits in Behandlung oder Ihnen wurde ein bestimmter Eingriff empfohlen? Die meisten Versicherer zahlen nun nicht mehr. Die wenigen Tarife, die auch bei Empfehlung oder laufender Behandlung leisten, sind recht teuer und beschränken Ihre Zahlungen zum Beispiel auf die Verdoppelung des Krankenkassenanteils. Rechnen Sie daher genau nach, ob sich der Abschluss wirklich lohnt.

Darüber hinaus lohnt sich der Zahnzusatz besonders, wenn Sie bereits Probleme mit Ihren Zähnen hatten und häufig in Behandlung waren. Die Wahrscheinlichkeit ist dann hoch, dass Sie von einer Zahnzusatzversicherung profitieren. Nutzen Sie am besten einen Zahnzusatzversicherung-Vergleich, um einen passenden Tarif zu finden. Dieser zeigt Ihnen an, bis zu welcher Höhe Zahnersatz, Zahnbehandlungen und -prophylaxe übernommen werden.

4 Fragen – 4 Antworten

Nein, das lohnt sich in den wenigsten Fällen. Ihre Ausgaben sind in der Regel höher als die Versicherungsleistungen, wenn Sie eine Zahnzusatzversicherung extra für die Übernahme der professionellen Zahnreinigung abschließen. Das gilt aber nur, wenn Sie keine weiteren Leistungen in Anspruch nehmen.

Zahnzusatzversicherungen sichern Risiken ab – sie leisten daher nicht bei laufenden oder angeratenen Behandlungen, sprich wenn es schon zu spät ist. Allerdings gibt es eine Ausnahme: ein Tarif der ERGO Direkt, der zahlt, wenn die Behandlung bereits läuft oder Ihnen der Heil-Kosten-Plan vorliegt. Allerdings funktioniert diese Versicherung in vielerlei Hinsicht anders als herkömmliche Tarife. mehr…

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für Wurzelbehandlungen. Allerdings muss der Arzt den Zahn als erhaltungswürdig einstufen. Die Behandlung muss außerdem gute Erfolgschancen haben. Trifft dies nicht zu, müssen Sie die Kosten für eine Wurzelbehandlung selbst zahlen. Dann wäre eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll. Über die Krankenkasse können Sie den Zahn alternativ nur ziehen lassen. Es können außerdem Extrakosten bei der Wurzelbehandlung durch besondere Materialien oder Feilen entstehen, die nur Zusatzversicherungen übernehmen.

Das hängt ganz vom Tarif ab. Manche Zahnzusatzversicherungen leisten, andere wiederum nicht. Die Kostenübernahme von Vollnarkose ist keine Standardleistung. Bevor Sie eine Versicherung abschließen, sollten Sie daher klären, wann und in welcher Höhe die Versicherung Vollnarkose erstattet. Übrigens: Handelt es sich um einen größeren und komplizierten Eingriff, leisten die gesetzlichen Krankenkassen – in Ausnahmefällen auch bei Angstpatienten, die ihre schwere Zahnarzt-Phobie, die sogenannte Dentalphobie, belegen können.

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