Zahnzusatzversicherung: Sinnvoll oder nicht?

Zahnarztbesuche können richtig teuer werden. Insbesondere der Zahnersatz kann mehrere Tausend Euro kosten. Um sich vor hohen Rechnungen zu schützen, bieten Versicherer Zahnzusatzversicherungen an. Doch wie sinnvoll ist eine Zahnzusatzversicherung?

Kostenübernahme der Krankenkassen ist unzureichend

Kassenpatienten erhalten Zahnbehandlungen in einem festgelegten Umfang durch die gesetzliche Krankenversicherung erstattet. Die Erstattung beläuft sich meist auf nur 50 Prozent der Regelversorgung – bei vorbildlicher Führung des Bonusheftes kann sie maximal 65 Prozent betragen. Somit bleibt ein Restbetrag, den der Patient selbst zahlen muss. Extrawünsche, zum Beispiel eine höherwertige Zahnfüllung, muss der Patient zusätzlich selbst zahlen. Eine Zahnzusatzversicherung schließt diese Versorgungslücke.

Leistungen der Zahnzusatzversicherung

Zahnzusatzversicherungen kommen, je nach vertraglich festgelegten Voraussetzungen, in der Regel für deutlich höhere Summen auf als die gesetzliche Krankenversicherung. Wird eine umfangreiche Zusatzversicherung abgeschlossen, kann sie in einigen Fällen auch die restlichen Gesamtkosten der Behandlung abdecken. Ob eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll oder nicht ist, zeigt die Gegenüberstellung der Leistungen von Versicherungsunternehmen und der gesetzlichen Krankenkasse also ziemlich deutlich. Denn gerade beim Zahnersatz deckt die Regelversorgung durch die gesetzliche Krankenkasse häufig nicht alle entstehenden Kosten, sodass den Patienten schnell sehr hohe Kosten erwarten können. Des weiteren kann auch der Fall eintreten, dass mehrere Behandlungen nacheinander nötig werden, was wiederum den frühzeitigen Abschluss einer Zahnzusatzversicherung sinnvoll macht. Zusätzlich deckt die Zahnzusatzversicherung auch häufig die Kosten einer professionellen Zahnreinigung ab, die Zahnärtze ein bis zwei Mal im Jahr empfehlen.

Da die Grundleistung allein der Kostenvorschlag der gesetzlichen Krankenkasse ist, sind die Kosten für die Behandlung aus zahnärztlicher Sicht meist deutlich höher. Wer beispielsweise einen Zahnersatz braucht, und nicht das von der Krankenkasse vorgeschlagene Produkt nutzen möchte, erhält einen prozentual geringeren Anteil an der Gesamtsumme von der gesetzlichen Krankenversicherung. Schließlich bleibt die Höhe des Zuschusses durch die gesetzliche Krankenkasse für eine Behandlungsmethode gleich: Lediglich die Differenz zwischen der Regelleistung und der durch den Zahnarzt empfohlenen Behandlung variiert. Das hat zur Folge, dass die GKV in den seltensten Fällen für 50 bis maximal 80 Prozent der Gesamtkosten aufkommt. Grundsätzlich gilt: Umso teurer die Behandlung im Vergleich zur Regelversorgung ist, desto niedriger fällt der Prozentsatz des gesetzlichen Zuschusses insgesamt aus.

Ab welchem Alter ist eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll?

Oftmals wird erst dann an eine Zahnzusatzversicherung gedacht, wenn bereits eine größere, und somit in der Regel auch teure, Behandlung ansteht. Wer in dieser Situation steckt, sollte allerdings beachten, dass Zahnzusatzversicherungen nicht für bereits begonnene oder geplante Behandlungen aufkommen und des Weiteren meist eine Wartezeit voraussetzen bis Zahlungen geleistet werden. Ausschließlich im Falle eines Unfalles wird die Wartezeit häufig nicht berücksichtigt. Wer eine private Zahnzusatzversicherung beantragt, erhält in der Regel einen Fragebogen zum Zustand des Gebisses. Diesen gilt es unbedingt wahrheitsgetreu auszufüllen, da falsche Angaben zur Ungültigkeit der Versicherung führen können.

Junge Antragsteller erhalten häufig sehr gute Konditionen zu günstigen Beiträgen, da ihre Zähne meist noch gesünder sind als die der älteren Antragsteller. Daher kann auch eine Zahnzusatzversicherung für Kinder sinnvoll sein. Liegt bereits eine umfassendere Zahnerkrankung der Vergangenheit vor, ist dennoch gerade dann eine Zahnversicherung sinnvoll. Denn ist abzusehen, dass in Zukunft Behandlungen folgen, kann man sich nur durch Abschluss der Zusatzversicherung ausreichend vor den oft sehr hohen Kosten schützen. Problematisch wird dies nur, wenn der Zahnarzt die Notwendigkeit der Behandlung bereits protokolliert hat – in diesem Fall kann es sein, dass der Zusatzversicherer eben diese vertraglich ausschließt. Hier kann es wichtig sein, die verschiedenen Anbieter durch einen Zahnzusatz-Vergleich zu prüfen. Was der eine Versicherer ausschließt, kann beim anderen durchaus im Leistungsumfang enthalten sein.

Tarife vergleichen und sparen

Ist die Entscheidung auf eine Zahnzusatzversicherung gefallen, sollte man immer mehrere Tarife vergleichen. Da auch Zusatzversicherer konkurrenzfähig bleiben möchten, erneuern sie stetig ihre Angebote und Konditionen. Wer eine bestimmte Leistung innerhalb der eigenen Zahnzusatzversicherung vermisst, kann also jederzeit prüfen, ob andere Unternehmen diese berücksichtigen und welche Kosten hierfür anfallen würden. Besonders leicht und schnell ist das mit Hilfe eines Online-Vergleichs möglich. Der Rechner sichtet in Sekundenschnelle die Leistungen der verschiedenen Anbieter abhängig von den angegebenen Bedingungen. Der Vorteil: Das persönlich beste Angebot erscheint direkt an erster Stelle.